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Wird ein rechter Journalist Präsident der Kunstbiennale von Venedig?

Nach einem Bericht von artnet News, kuriseren in italienischen Medien Meldungen, dass dem rechtsgerichteten Journalisten Pietrangelo Buttafuoco ab April 2024 die Leitung der weltweit bedeutendsten Kunstbiennale, der Biennale di Venezia zu übertragen werden soll.

Das wäre ein nächster Schritt der 2022 zur Ministerpräsidentin gewählten Vorsitzenden der als postfaschistisch geltenden Partei Fratelli d’Italia, Giorgia Meloni, die italienische Kulturszene unter Kontrolle zu bringen. Kulturminister Gennaro Sangiuliano hatte ja bereits angekündigt, die Direktionen der wichtigsten Kulturinstitutionen in italienischer Hand sein müssten. Den Uffizien steht noch Eike Schmidt vor, allerdings wird er diesen Posten mit Sicherheit verlieren. In der Galleria dell’Accademia werkt seit 2015 die ebenfalls aus Deutschland stammende Cecilie Hollberg, deren Direktion ebenfalls nicht verlängert werden soll. Die Fondatione MAXXI, die über Budget und Sammlung des MAXXI, dem Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst wacht, wurde im Dezember 2022 dem extrem rechtsgerichteten Journalisten Alessandro Giuli übertragen. Auch er gilt, so wie auch Buttafuoco, als Unterstützer von Meloni.

Der aktuelle Präsident der Biennale die Venezia, Roberto Ciutto, war im Februar 2020 ernannt worden und hatte erst kürzlich den Kurator für die 60. Kunstbiennale im Jahr 2024 vorgestellt, den brasilianischen Kurator Adriano Pedrosa. Stranieri Ovunque - Foreigners Everywhere, hat Pedrosa im Juni dieses Jahres als Motto der Hauptausstellung für das Jahr 2024 ausgerufen. Der Titel basiert auf der gleichnamigen Werkserie des Künstlerkollektivs Claire Fontaine, einer Reihe von Neonschriftzeichen in unterschiedlichen Sprachen (Deutsch: „Fremde überall“). Erfahrungen von Migration und Fremde will Pedrosa in seiner Ausstellung ansprechen. Ein Thema das sicher auch im österreichischen Pavillon eine Rolle spielen wird. Wie wir bereits berichteten (artmagazine.cc/content123334.html), wird die 1970 in Leningrad (heute St. Petersburg) geborene und 1989 nach Österreich geflohene Künstlerin Anna Jermolaewa den Beitrag für Österreich 2024 gestalten.

Ob die 60. Biennale di Venezia am 20. April dann von Roberto Ciutto oder Pietrangelo Buttafuoco eröffnet werden wird, wissen wir spätestens Anfang April 2024.

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Abbildung: Pietrangelo Buttafuoco und Giorgia Meloni

Mehr Texte von Werner Remm

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