Iris Meder †,
Frischer Wind im Wien-Umbau
Fünf Millionen Kubikmeter macht nach den Berechnungen des Architekturzentrums das Volumen der neuen großen Bauvorhaben in Wien aus, und zu grasgrünen Dezimalstellen-Nullen wurden auch die Rundbogen-Fenstertüren der hochsommerlichen Ausstellungshalle des AZW umfunktioniert. Vorgestellt werden 16 aktuelle Projekte größerer Dimensionen im Wiener Südwesten, Südosten und Nordosten. In den Sommermonaten können sich so neben Wien-Bewohnern auch Touristen ein Bild von den aktuellen städtebaulichen Entwicklungen hierorts machen. Immerhin hat sich Wien mittlerweile auch bei einem jüngeren, trendy Publikum als hippes Reiseziel durchgesetzt.
Jenseits der schieren Masse tun sich höchst unterschiedliche Projekte auf. So hat der renommierte französische Architekt Dominique Perrault einen Masterplan für die Bebauung der Donauplatte erarbeitet, die jetzt das Label "ViennaDC" trägt. Hier wird unter anderem bereits das von Hans Hollein und Heinz Neumann geplante Bürohochhaus Saturn Tower gebaut.
Hollein und Neumann planen mit dem Büro Hermann & Valentiny auch den Bürokomplex Gate 2 als Teil von "Neu Erdberg". Die Gasometer waren hier nur der Anfang. Neben einem Büro- und Geschäftszentrum nach Entwürfen von Domenig/Peyker/Eisenköck wird das Gebiet St. Marx/Erdberger Mais u. a. mit dem Projekt TownTown (Holzbauer/Marschalek/Ladstätter/Gantar/Coop Himmelb(l)au/Peichl) und den zwei stadttorartigen Türmen des "Eurogate" auf den Aspanggründen (Masterplan Norman Foster) Potsdamer-Platz-Flair vermitteln. Die Umgestaltung der alten Rinderhalle wurde dem niederländischen Star-Büro MVRDV übertragen.
Neben der Schaffung neuer Geschäftszentren in klar definierten Zonen und dem gezielten Ausbau der Verkehrsknotenpunkte Westbahnhof, Praterstern und Flughafen sind auch Mischnutzungen mit Wohnungen geplant, so auf den Fiat-Gründen neben Schloss Schönbrunn (BUSarchitektur/Podsedensek). Vielversprechendes ist auch auf dem Sektor Kulturbauten zu entdecken, wo die Erweiterung der Stadthalle nach Plänen der Vorarlberger Dietrich/Untertrifaller subtil auf den Roland-Rainer-Bau reagiert.
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