Werbung
,

Strategies- Fotografie der neunziger Jahre: Bilder, nichts als Bilder

Koproduktionen sind was Schönes. Man arbeitet zusammen, hat ein gemeinsames Ziel. Nur, so kann es im vorliegenden Fall wohl nicht gewesen sein und darum auch nicht stimmen. Oder wie ist es zu verstehen, daß Peter Weiermair den Katalog und seine designierte Nachfolgerin Agnes Husslein die Ausstellung zu verantworten hat. Kaum glaubhaft, aber nicht das einzige Mysterium. Fotografie ist das große Thema. Das Material stammt aus der Sammlung Sandretto Re Rebaudengo, Turin und bietet so ziemlich alles, was in zeitgenössischer Fotografie Rang und Namen hat. Der Untertitel ”Fotografie der Neunziger Jahre” ist übrigens irreführend, sind doch auch ältere Arbeiten von Lary Clark und Tracy Moffat zu sehen. Leider gelingt es nicht, einen schlüssigen konzeptionellen roten Faden auszumachen: Der kleinste gemeinsame Nenner ist und bleibt eben Fotografie. Masse statt Klasse, aber das spiegelt schlußendlich den Charakter so mancher Privatsammlung wider. Klar, Körper, Identität / Individualität, Stillleben, Landschaft sind nach wie vor und also auch hier beherrschende Themen. Dazu kommt Situationistisches. Aber das reicht noch nicht aus, um eine Sammlung, reichlich unkommentiert und noch dazu nicht wirklich stimmig in der Auswahl (”innovative und signifikante Strategien”, so Weiermair) zu präsentieren. Weiermeier und Husslein hätten gut daran getan hier ein stringentes Konzept zu realisieren. Dass das so nicht der Fall sein konnte, liegt in der Natur der Sache: Der scheidende Direktor hatte wohl innerlich bereits Abstand genommen und seine Nachfolgerin exekutiert nun folgsam ein Projekt, das nicht das ihre ist. Eine ungeliebte Ausstellung also, auch wenn sich das eine oder andere Highlight darin findet.
Mehr Texte von Thomas Kahler

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Strategies- Fotografie der neunziger Jahre
17.10 - 25.11.2001

Museum der Moderne Salzburg Rupertinum
5010 Salzburg, Wiener Philharmonikergasse 9
Tel: +43 662 84 22 20.451, Fax: +43 662 84 22 20.750
Email: info@museumdermoderne.at
http://www.museumdermoderne.at/
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Mi 10-20h


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: