Xenia Hausner: Das Wesentliche erkennen
Große inhaltliche Spannweiten zu überbrücken ist nicht immer ganz einfach: Derzeit ist in den Räumlichkeiten des Rupertinums zeitgleich mit der Ausstellung "Tschechischer Kubismus", expressive Malerei von Xenia Hausner und Exemplarisches der 20er und 30er Jahre aus dem Bestand der Fotografie-Sammlung des Rupertinums zu sehen.
Zunächst aber zu Xenia Hausner: Großformatig, expressive Porträts zeigen in kräftigem Farbauftrag Menschenbilder. Es ist eine Malerei, die Gemütszustände und Befindlichkeiten gelten läßt, sie auffängt und konzentriert auf die Leinwand überträgt. In den Gesichtern spiegelt sich der Ausdruck ungeschriebener Biographien wider. Xenia Hausner malt jedoch keine eindeutig lesbaren Psychogramme, liefert die Dargestellten nicht aus, sondern schützt sie durch das Eingebettet sein in ein malerisch abgestimmtes Ambiente. Respekt vor dem Dargestellten, ein vitales Interesse am Menschen, das bestimmt in gleicherweise die Mehrzahl der fotografischen Porträts (Trude Fleischmann, Rudolf Koppitz), die im vierten Stock des Rupertinums in einer sehr konzentrierten Präsentation gezeigt werden.
Manches weist weit über dokumentarisches Sehen hinaus: Die Fotografien von Madame d`Ora - in Wien Chronistin mondänen Salonlebens, in Paris den täglichen Tod in den Schlachthöfen fotografisch festhaltend, das kann auch heute noch sowohl verstören wie faszinieren. Fotografien von Raoul Hausmann und Herbert Bayer zeigen einen ganz anderen, weil experimentellen Zugang. Ein wahrhaft breites Spektrum tut sich hier auf. So vielfältig wie das Leben ist das, was mit den Mitteln der Fotografie festgehalten werden kann um somit der Nachwelt überliefert zu werden.
15.07 - 09.09.2001
Museum der Moderne Salzburg Rupertinum
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