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Zur Erinnerung an Harry Rowohlt (1945 - 2015)

Drei der schönsten Stellen aus Pu der Bär. Zitiert nach der Ausgabe: A.A. Milne, Pu der Bär, deutsch von Harry Rowohlt, dtv junior München 1996 1. In welchem Pu einen Besuch macht (S. 32/33): „Ist jemand zu Hause?“ Plötzlich hörte man innen im Loch ein Trippeln, und dann war es wieder still. „Ich sagte: 'Ist jemand zu Hause?'“ rief Pu sehr laut. „Nein!“ sagte eine Stimme; dann fügte die Stimme hinzu: „Du brauchst nicht so laut zu rufen. Beim erstenmal habe ich dich bereits sehr gut gehört.“ „So ein Mist!“ sagte Pu. „Ist denn überhaupt niemand da?“ „Niemand.“ Winnie-der-Pu zog seinen Kopf aus dem Loch und dachte ein wenig, und zwar dachte er: Es muß jemand da sein, denn jemand muß 'niemand' gesagt haben. Also steckte er seinen Kopf ins Loch zurück und sagte: „Hallo, Kaninchen, bist du das nicht?“ „Nein“, sagte Kaninchen, diesmal mit einer anderen Stimme. „Aber ist das nicht Kaninchens Stimme?“ „Ich glaube nicht“, sagte Kaninchen. „Jedenfalls soll sie nicht sein.“ „Oh!“ sagte Pu. Er zog seinen Kopf aus dem Loch, dachte noch einmal gründlich nach, steckte den Kopf ins Loch zurück und sagte: „Könnten Sie mir dann liebenswürdigerweise sagen, wo Kaninchen ist?“ „Kaninchen besucht gerade seinen Freund Pu Bär, mit dem es sehr befreundet ist.“ „Aber das bin ich doch!“ sagte Bär überaus erstaunt. „Welche Sorte von Ich?“ „Pu Bär.“ „Bist du sicher?“ fragte Kaninchen noch erstaunter. „Ganz, ganz sicher“, sagte Pu. „Na, dann komm doch einfach rein.“ 2. ZEILEN VON EINEM BÄREN MIT SEHR WENIG VERSTAND GESCHRIEBEN (S. 102) Am Montag scheint die Sonne heiß. Ich stelle mir die Frage: Weiß ich es, daß ich dieses weiß? Wie sieht sie aus, die Lage? Am Dienstag hagelt es und schneit. Erschaure, Mensch, und lies: Es herrscht die große Unklarheit; Ist dies das, jenes dies? Am Mittwoch, wenn der Himmel blaut, ich alles schleifen laß. Und frag mich leise (oft auch laut): Was ist wer oder was? Am Donnerstag das erste Eis Als Reif auf Bäumen funkelt. Da weiß ich, daß ich dieses weiß: Wer? Was? Wie? Bis es dunkelt. Am Freitag... 3. In welchem Ferkel völlig von Wasser umgeben ist (S. 134/135) Ferkel verließ das Fenster und begann, seine Wohnung abzusuchen, soweit sie noch nicht unter Wasser stand, und schließlich fand es einen Bleistift und ein kleines Stück trockenes Papier und eine Flasche mit einem Korken, der auf die Flasche paßte. Und auf die eine Seite des Zettels schrieb es:
HILFE! PFERKL (ICH)
und auf die andere Seite:
ICH BINS PFERKL, HILFE HILFE!
… Also jetzt, dachte es, muß ein anderer etwas unternehmen, und ich hoffe, er tut es schnell, denn wenn er das nicht tut, muß ich schwimmen, und das kann ich nicht, und deshalb hoffe ich, er tut es bald. Und dann seufzte es sehr lange und sagte: „Wenn doch Pu hier wäre. Zu zweit ist es viel angenehmer.“ Ernest H. Shepard: Winnie-der-Pu und das Ferkel
Mehr Texte von Rainer Metzger

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