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Franz Sedlacek (1891-1945): Eine Welt voller Seltsamkeiten

Nicht allzu oft gilt es Künstler zu entdecken, deren Werk im Lauf der Jahrzehnte einfach vergessen wurde. Franz Sedlacek ist so einer, dessen graphisches und malerisches Werk in der Zwischenkriegszeit bestens bekannt, fast vergessen geblieben wäre. Erst 1991 wurden seine eindrucksvollen Arbeiten erstmals in einer Retrospektive im technischen Museum in Wien, er hatte dort eine Kustodenstelle in der Abteilung Chemische Industrie inne, gezeigt. Sedlacek, seines Zeichens gelernter Chemiker hätte - so darf vermutet werden - daran seine Freude gehabt. Nun, zehn Jahre später, gibt es wieder Gelegenheit zur Auseiandersetzung mit dem Werk dieses sehr eigenwilligen Graphikers und Malers, der gerade in der Zwischenkriegszeit zu den auch international renommiertesten österreichischen Künstlern zählte. Was aber ist der Welt verloren gegangen an jenem Künstler, dessen Spuren sich 1945 im Nichts verlieren ? Ein unbändiger Fabulierer voller überschäumender Phantasie der sich wohl sehr gut in jenen Zwischenwelten auskannte, die Wesen, die man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt, bevölkern. Auf Kubin mit dem Sedlacek persönliche Bekanntschaft verband kann hier verwiesen werden. Die präzisierende Schärfe der \"Neuen Sachlichkeit\" spielt wohl auch mit hinein. Aber Sedlacek bedient sich seit den zwanziger Jahren einer altmeisterlichen Malweise, die das Gezeigte entrückt. Fahl und lichtlos als sei der ganze Himmel verschattet, werden Szenerien ausgearbeitet die nicht von dieser Welt scheinen. Selbst die \"heile\" Bergwelt, das Lieblingsrückzugsgebiet des Österreichers bleibt nicht verschont. Der Einbruch des Unbekannten war für Sedlacek Realität und daran hielt er sich. Keine literarische Vorlage, keine persönliche Mytholgie spricht aus den Bildern, eher dasUnerwartete, weil zutiefts Verstörende wie man es auch aus den Büchern des literarischen Phantasten Hanns Heinz Ewers kennt.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Franz Sedlacek (1891-1945)
27.09.2001 - 06.01.2002

Landesgalerie Linz
4010 Linz, Museumstrasse 14
Tel: +43 732 7720 52200, Fax: +43 732 7720 252199
Email: galerie@landesmuseum.at
http://www.landesgalerie.at
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Do 10-21 h


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