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Rückblick und Abschied in einer Jubiläumsausstellung : Dirndlsprung

Seit 17.10.1984 betreibt Ferdinand Altnöder gemeinsam mit seiner Frau Heidi die Galerie Altnöder in der Sigmund Haffner Gasse in Salzburg. Ende des Jahres wird die Galerie geschlossen. Nun verabschiedet sich Altnöder mit einer Festspielausstellung, die nochmals einen Überblick über das Programm der letzten 30 Jahre gibt. Es ist dies eine Schau voll variantenreicher Fülle und behandelt die österreichische Kunst der letzten hundert Jahre. Der frühe Kubin mit aquarellierten Tuschzeichnungen ist hier vertreten, dessen düstere Vorahnung von Krieg und Vernichtung in seinen Arbeiten zu erkennen ist. Das Werk von Alfred Kubin bildet einen besonderen Schwerpunkt in Altnöders Auseinandersetzung mit der Kunst, der Galerist hat auch zu Alfed Kubin publiziert. Dem Blatt der Darstellung des „Kriegs“, der martialischen Entäußerung, die Kubin so treffend zeichnete, ist er wie so viele andere Händler auch noch heute auf der Spur. Weiters zeigt Altnöder Arbeiten von Gerhard Rühm. Zu sehen ist eine Spiralzeichnung von 1952, die noch aus der Zusammenarbeit mit Arnulf Rainer stammt. Spätere Bleistiftarbeiten, wie die überzeichnete Partitur „Kadenz“, stammen aus den 80er Jahren. Auch ein Künstler der jüngeren österreichischen Generation ist im Rückblick vertreten. Es ist dies der Salzburger Peter Fritzenwallner, der bei Johanna Kandl studierte. In seiner Arbeit „das a ist das o ist das a ist das o“ hat Fritzenwallner aus einem Stahlgestänge einen Rahmen für die beiden Buchstaben „a“ und „o“ geschaffen. Das „a“ kann jederzeit zu einem „o“ geformt werden und bildet damit gleichzeitig den Bildinhalt. Durch die Formbarkeit der Stahlstange werden die Buchstaben austauschbar. Entstanden ist das Objekt im Rahmen einer Performance, deren Artefakte hier ebenfalls noch sichtbar sind. Erwähnt sei hier auch die langjährige Auseinandersetzung der Galerie mit der art brut. Altnöder stellte schon sehr früh die Gugginger Künstler aus. Im letzten Festspielsommer überraschte er mit den Arbeiten von Josef Karl Rädler, der um 1900 von seiner Familie in die Anstalt Mauer-Öhling gezwungen wurde und irritierende Bildwelten schuf. Von den gegenwärtigen österreichischen Altmeistern sei hier noch Oswald Oberhuber erwähnt, der in der Ausstellung mit bemerkenswerten Arbeiten aus den 50er Jahren vertreten ist. Es sind Objekte wie eine weiß durchsichtig bemalte Holzplatte, über die ein Hasenstallgitter gespannt ist. Die Arbeit wirkt wie ein Relikt aus dem amerikanischen Farmleben und atmet die Formensprache der 50er Jahre. Zum Schluss sei noch auf Das Sujet der Einladungskarte für die diesjährige Festspielausstellung verwiesen. Man sieht eine junge Frau im Dirndl kopfüber ins Wasser springen. „Der Dirndlsprung“, gemalt von Johanna Kandl ist der Leitgedanke dieser Festspielausstellung bei Altnöder. Das Dirndlspringen hat sich in den letzten Jahren als gesellschaftliche „Gaudi“ etabliert. Männer, Frauen, Transsexuelle alle in Dirndl gewandet, springen ins Wasser. Vor kurzem fand so eine Veranstaltung im Gwandhaus in Salzburg statt. Man kann über diesen Event geteilter Meinung sein. Ferdinand Altnöder sieht sein Leben am Dirndlsprung angekommen. Er und seine Frau springen nun nach 30 Jahren erneut ins kalte Wasser, in ein neues unbekanntes Leben. Möge der Sprung gelingen.
Mehr Texte von Susanne Rohringer

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Rückblick und Abschied in einer Jubiläumsausstellung
19.07 - 13.09.2014

Galerie Altnöder
5020 Salzburg, Sigmund-Haffner-Gasse 3
Tel: +43 662 84 14 35, Fax: +43 662 84 14 35
Email: info@galerie-altnoeder.com
http://www.galerie-altnoeder.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 14.30-18, Sa 10-13 h

Zur Festspielzeit im Sommer: Mo-Fr 10-13 und 14.30-18, Sa 10-16 h



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