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Auktionsmarkt weltweit geschwächt

Das Gezeter des Kunstmarktes hat eine Entsprechung gefunden: die jüngste, soeben vom Art Sales Index (ASI) veröffentlichte Statistik für die Saison 2001/2002. Die Verkaufszahlen der Auktionshäuser für bildende Kunst (Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skulpturen und Miniaturen im Wert von mehr als 1000 Pfund, Fotos und Grafiken) sind im Zeitraum vom 1. August 2001 bis 31. Juli 2002 deutlich zurückgegangen. Weltweit gesehen. Um 14,75 % in Pfund und um 13,32% in Dollar (die Differenz ergibt sich aufgrund von Währungsschwankung). Chaos an den Börsen und angespannte politische Verhältnisse bescherten dem Markt eine zähe Saison. Darüber können dann auch einzelne Rekordergebnisse nicht hinweg täuschen. Gerade die Einträge im so genannten \"million-pound-picture club\" sind rasant gefallen: 2000-2001 waren es noch 213, aktuell sind es nur 186. Führend blieben hier Arbeiten des Impressionismus und der frühen Moderne; nur 18 Exponate entstammen dabei der Rubrik Alter Meister (2000-2001: 31 von 214). Am häufigsten findet sich hier der Name Picasso (13 Einträge) gefolgt von Warhol (12) und Matisse (11). Noch gehören deutsche Expressionisten noch nicht zu den etablierten Clubmitgliedern. Aber die Statistik des nächsten Jahres wird - dank der hervorragenden Ergebnisse der Beck-Collection - deutlich positiver ausfallen. Insgesamt konnten für etwa 1900 Künstler Rekordergebnisse verbucht werden. Die parallel zum gleichnamigen Preisguide jährlich veröffentlichte ASI-Statistik erfasst etwa 75 % des weltweiten Auktionsmarktes. Weltweit gelangte Kunst (knapp 131.000 Posten) im Wert von 1,62 Milliarden Pfund (2,35 Mrd. USDollar) unter den Hammer, 2000-2001 waren noch 1,84 Milliarden Pfund verbucht worden. Der stärkste Markt ist mit einem Anteil von 44 % am Gesamtmarkt die USA geblieben; zum Vergleich hält Österreich gerade Mal 0,71 % des Umsatzes. Großbritannien konnte die anteilige Position (29,5 %) mit 33 % etwas ausbauen. Mit dem hervorragenden Rubens-Ergebnis blieb die Minusquote auf 3,84 % gegenüber der USA (minus 24,24%) eingeschränkt. Die größte Enttäuschung musste wohl Frankreich hinnehmen. Die durch den Fall des Auktionsmonopols vorhergesagte Entfaltung ist ausgeblieben. Im Gegenteil - mit mehr als 117 Millionen Pfund sind die Umsätze um 0,69 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem internationalen Minus-Trend konnte Österreich (wie andere kleine Auktionsnationen auch) seine Kennzahlen halten: Insgesamt wechselte bildende Kunst im Wert von mehr als 17,8 Millionen Euro den Besitzer, was einem Plus von 4,38 % im Vergleich zur vorangegangenen Saison entspricht. Ebenso gelangten um 13,71 % mehr Posten unter den Hammer, wobei sich der Durchschnittspreis auf 5570 Euro beläuft (um 8,21 % niedriger als zuvor). Immerhin lieferte Österreich mit dem nach London abgewanderten Rubens-Gemälde und den aus der Versteigerung resultierenden 45 Millionen Pfund einen kräftigen Anteil am europäischen Ergebnis zu. www.art-sales-index.com
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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