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Die schöne verewigte Claudia

Jetzt ist sie eingegangen in die Ahnengalerie des Justizministeriums. Gelbhaarig, mit fast schon peinlich unauffälliger Brille und mit einem keckem Lachen – so strahlt Claudia Bandion-Ortner als verflossene Justizministerin von der Leinwand. Gut – wenn das Justizministerium einen Ahnenkult betreiben will – soll sein. Wenn das als Kunst in Essig und Öl geschehen muss – auch noch gut. Wenn dabei die Kunst abhanden gekommen ist, wie in diesem Fall – naja. Wenn man dann trotzdem Klaus Albrecht Schröder als Kunstmäntelchen missbraucht – von mir aus, ist ja nicht mein Image, das da ein auf der Strecke bleibt. Wenn der Schöpfer des Porträts Claudias Mann ist – geht gerade noch. Dass das Ministerium dafür aber auch noch € 3.000,00 berappen musste – das ist schon eine Chuzpe der besonderen Art. 3.000 Euro - für die Ministerin sind das für ihren in ihren Augen notwendigen posthumen Personenkult nur vernachlässigbare peanuts. Und vielleicht müssen wir sogar froh sein, dass der Hochegger mit seinem Netzwerk nicht im künstlerischen Spiel war. Das hätte gekostet. 3.000 Euro – nagen die Bandion-Ortners am Hungertuch, dass sie ihre Scham in der Garderobe des Ministeriums abgegeben haben? Oder wäre das Selbstwertgefühl des verehelichten „Künstlers“ an einem Honorarverzicht zerbrochen? Missgönne ich Andreas Bandion die 3.000 Euro? Ja. Wenn es um die Qualität des Porträts geht Sonst ist diese Peinlichkeit ja nur ein Beispiel eines österreichischen Sittenbildes, bei dem Moral sehr klein geschrieben ist. Und Abkassieren das zeitgeistige Credo.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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