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Sammlung Liechtenstein 2004 wieder in Wien

Heute Vormittag stellten Hans Adam II. Fürst von Liechtenstein und sein seit 1. Mai 2002 amtierender Museums- und Sammlungsdirektor Johann Kräftner ihr Konzept und die schon teilweise renovierten Räumlichkeiten des neuen Wiener Museums Liechtenstein der Öffentlichkeit vor. Die Eröffnung ist für 28. März 2004 geplant. Die Sammlung Liechtenstein befand sich bis 1938 zum größten Teil in Wien. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie aus Sicherheitsgründen nach Vaduz evakuiert, wo sie sich bis heute befindet. Zu den Highlights der 1500 Gemälde, aber auch italienische Bronzen des 16. und 17. Jahrhunderts, kostbare Waffen, Möbel und Porzellan umfassenden Sammlung zählen Bilder von Lucas Cranach d.Ä., Raffael, Guido Reni, Antonis van Dyck und Rembrandt. Hervorzuheben ist die fast 40 Arbeiten umfassende Werkgruppe von Peter Paul Rubens. Für Wien besonders interessant ist auch der Bestand an hochkarätigen Werken der Hauptmeister des Wiener Biedermeier. Etwa 10-15 Prozent des Gesamtbestandes, rund 200 bis 250 Bilder und etwa 50 Skulpturen und Kunstkammerobjekte, werden in Wien zu sehen sein. Neben einer permanenten Schau werden weitere Teile der Sammlung, darunter eine fulminante Collection von österreichischen Aquarellen und Grafiken des 19. Jahrhunderts, in Wechselausstellungen gezeigt. Auf zwei Geschossen werden dafür in Wien 2300 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Hauptstandort der Sammlung bleibt aber Vaduz. Im Zuge der kompletten Renovierung des barocken, bis vor wenigen Jahren vom Museum moderner Kunst genutzten Palais Liechtenstein werden auch die Räume des sogenannten \"Damen\"- sowie des \"Herrenappartements\" zu beiden Seiten der Sala terrena im Erdgeschoss erstmals zugänglich. Im \"Herrenappartement\" befindet sich außerdem das in seiner Geschlossenheit seltene Ensemble einer klassizistischen Bibliothek mit 100.000 Bänden mit Kostbarkeiten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die nun ebenfalls in das Ausstellungskonzept miteinbezogen wird. In den beiden Treppenhäusern wurden, ebenfalls während der Renovierungen, unter den Deckengemälden von Antonio Bellucci die 1706-08 entstandenen, verloren geglaubten Fresken Johann Michael Rottmayrs wieder entdeckt. Derzeit wird an der Restaurierung und teilweise nötigen Ergänzung gearbeitet. Obwohl beschädigt, bieten diese Fresken einen Blick auf das originale Aussehen der Werke des österreichischen Barockmalers, da diese seit 1819 vor Licht und restauratorischen Maßnahmen geschützt waren. Auch sie werden Teil des Gesamtkonzepts. Was Kräftner plant, ist eine Art \"barocke Erlebniswelt\", in die auch das Ambiente und der Garten mit einbezogen werden sollen.
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