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Ich war mal wieder in Venedig

Biennaleschauen. Wie immer erst Ende September. Nicht zur Eröffnung, weil der Besuch der Biennale sonst nur noch zum Leutebussln verkommt. Wie alle 2 Jahre zuallererst in den Palazzo Fortuny zur neuen Axel-Vervoordt-Präsentation. Damit die Kunstlatte viel zu hoch liegt, für das was dann noch kommt. Denn niemand kann höchstkarätige Kunst so einmalig, so intensiv, so wunderbar präsentieren und arrangieren wie er. Wer immer heuer noch zur Biennale fährt – unbedingt ansehen – ich übernehme die volle Verantwortung. Dann die Biennale – und um sich nicht in das übliche mediale „noch nie so jämmerlich wie heuer“ Gesäusel zu ergehen: viel Interessantes, Aufregendes, Spannendes – genau so viel Mäßiges, Langweiliges, Kunstpeinliches – so wie immer halt. Nur die banalen Biennalestreunerinnen und –streuner sind heuer erstmals ein bissl anders als sonst – 80% betrachten die Biennale nur mehr im zügigen Desinteresseschritt durch ihre Smartphones und iPhones. Die werden sicherlich bald wegfallen – gottseidank. Für mich war heuer das Arsenale aufregender als Giardini. Erstmals. Wunderbar wie immer die Sammlung im Guggenheim. Die beiden Pinault-Hotspots waren auch wie immer der oberflächlich geschleckten Kunstgigantomanie gewidmet (inklusive den Ausnahmen der Regelbestätigung wie z.B. der wunderbare Kienholz-Raum oder die herausragende Donald Judd Installation). Trotzdem – der Palazzo Grassi und die Punta della Dogana versinken immer tiefer in eine banale Jeff-Koons-Fadesse. Aber ein dortiger Besuch ist immer noch zigmal besser als sich den urlaubsentblößten Tausendschaften am Markusplatz auszusetzen. Zum Schluss noch mein Venedig-Tipp – Dorsoduro zwischen Canale Grande und Giudecca. Dort findet sich z.B. auch das Ai Artisti – mein Lieblingslokal. Also – bis November ist noch Zeit.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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