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Man muss es leider einfach probieren

Als Antigroopie von Gerald Matt wollte ich einfach seinen Namen aus meinen Glossen löschen. Jetzt ist dieser popanzige Direktor allerdings in eine Medienverunglimpfungsmaschinerie geraten, für die er bis auf eine Geschichte im Großen und Ganzen wahrscheinlich selbst Schuld hat. Und das ist die mit den staatsbürgerschaftssuchenden Russen. Jede Museumsdirektorin/-direktor wird bereits vor der Ernennung auf das genaueste befragt, ob sie/er auch wirklich in der Lage ist, private Sponsoren für die jeweiligen Institutionen auftreiben zu können. Und jede/jeder, der sich als fachliche Leiterin/Leiter eines Museums für geeignet hält, verspricht dem Staat, der nicht mehr gewillt ist, die Kosten für die Kultureinrichtungen allein zu tragen, als Geldeintreiber besonders prädestiniert zu sein. Bei Gerald Matt wird das nicht anders gewesen sein. Und als sich ein paar Ostreiche anboten, für die österreichische Staatsbürgerschaft einige Millionen locker zu machen, versuchte er von den Politikern grünes Licht dafür zu bekommen. Und im Unterschied zu staatsbürgerschaftsheischenden Sängerinnen, Sportlern, Wissenschaftlern usw. musste Matt erkennen, dass für die Kunst ein non licet bovi gilt. Und für ihn nur der mediale Spott übrig blieb. So nebenbei – dass auch Zeitungsherausgeber in der gleichen Causa versucht haben, an das Ostgeld zu kommen – dafür leg ich schmerzfrei meine Hand ins Feuer. Übrigens müssen wir leider auch noch froh sein, dass es Museumsdirektoren gibt, die alle Möglichkeiten ausreizen um an privates Geld für ihre Institutionen zu kommen. Sonst könnte es nämlich demnächst sein, dass wegen permanenter finanzieller Unterversorgung der Museen das Kulturland Österreich zum Unkulturland mutiert.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
das abwägen von vor- und nachteilen
galerie plank | 31.05.2011 12:29 | antworten
lieber manfred, heiligt der zweck eigentlich alle mittel ? wenn ja, wer oder was bestimmt ? da sich die frage von selbst beantwortet, ist sie als statement anzusehen, der inhalt jedoch sehr wohl zu hinterfragen....

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