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Die Bank Austria Kunstpreise wurden erstmals vergeben

Man muss es der Bank Austria zugestehen: sie hat ordentlich Geld in die Vorstandshände genommen, für ihren erstmals verliehenen Kunstpreis. Insgesamt 218.000 Euro standen in den Kategorien „beste regionale Kulturinitiative“, „bestes Projekt zur Internationalisierung des österreichischen Kunst- und Kulturschaffens“, „bestes Projekt zur Kunstvermittlung an neue Zielgruppen“ und „herausragende Arbeit im Bereich Kulturjournalismus“ zur Verfügung. Preisgelder, mit denen normalerweise nur bereits arrivierte Projekte oder Persönlichkeiten aus dem Kunstbetrieb bedacht werden. Nicht so beim Bank Austria Kunstpreis, denn hier wurden Projekte ausgezeichnet, für die der Preis die Weiterführung garantieren bzw. zumindest erleichtern kann; ein Ziel das auch Bank Austria Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko anlässlich der Preisverleihung bestätigt. Gerade recht kommt der Preis und die 70.000 Euro Preisgeld für das Frauenmuseum Hittisau im Bregenzerwald, das sich in den zehn Jahren seit seiner Gründung seinen Betrieb mit gerade einmal einer Vollzeitstelle aufrecht erhält. Den in der Zeit des Nationalsozialismus verfemten und vertriebenen MusikerInnen und KomponistInnen wieder eine „Stimme“ zu geben und ihre Werke zur Aufführung zu bringen ist das Ziel des Vereins exil.arte, der sich ebenfalls über 70.000 Euro freuen kann. Je 35.000 Euro teilen sich zwei Projekte, die von der Jury ex aequo in der Kategorie Kunstvermittlung ausgewählt wurden: Die Klangspuren Mobil, die in und um Schwaz, Tirol die Musikerziehung auf eine mobile Basis gestellt haben. Ein Kleinbus, vollgeladen mit Instrumenten eines Symphonieorchesters, fährt zu Schulen und Kindergärten, um den Kindern das Entdecken von Instrumenten zu ermöglichen, die ansonsten nicht so leicht zugänglich sind. Das Stück Ganymed Boarding, ursprünglich im Jahr 2010 für den Zeitraum September bis November geplant, geht nun aufgrund des großen Erfolgs beim Publikum in die Verlängerung. Am 23.2., 9.3., 16.3., 30.3., 6.4., 13.4. und 27.4.2011, jeweils von 19 bis 22.30 Uhr sind im Kunsthistorischen Museum Kunstwerke im Dialog mit Texten zeitgenössischer AutorInnen zu erleben. Eine innovative Form der Kunstvermittlung, fand auch die Jury. Die vierte Kategorie des Bank Austria Kunstpreises ist mit 8.000 Euro wesentlich geringer dotiert, aber dabei geht es weniger um die finanzielle Unterstützung. In der Kategorie Kulturjournalismus sollen Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die nicht nur Kunstkritik für Fachleute verfassen, sondern die Vermittlung und Kommentierung des Kulturlebens für ein breites Publikum auf hervorragende Weise betreiben. Nachdem er 2010 vom Branchenblatt „Der österreichische Journalist“ bereits zum vierten Mal in Folge zum Kulturjournalisten des Jahres gewählt wurde, ist der Bank Austria Kunstpreis für Frido Hütter, Leiter des Kulturressorts der „Kleinen Zeitung“, eine weitere „angenehme Last“ und Bestätigung dafür, dass auch einer Regionalzeitung die LeserInen nicht davonlaufen, wenn auf der Titelseite ein Interview mit Peter Turrini statt der üblichen Katastrophen-Schlagzeile abgedruckt wird. Der Bank Austria Kunstpreis wird auch für 2011 erneut ausgeschrieben. Bewerbungen sind ab Mai bis September möglich.
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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