Alois Mosbacher: Jagdzeit mit Alois
Wer die oftmals abgründige Welt von Computerspielen nicht aus nächster Nähe und aktiver Teilnahme kennt, der begegnet diesem Phänomen wohl mit einem gewissen Maß an Verwunderung, wenn nicht Skeptizismus. Läßt man sich jedoch, wie dies Alois Mosbacher in seinen neuesten Arbeiten tut, darauf ein, so kann das durchaus inspirierend sein. Es geht also um "Real Games", wo man entweder als Spieler am Monitor dem Gegner einen Treffer verpassen kann, oder bei "richtigen" Geländespielen mit Softguns aufeinander ballert. Eine Gratwanderung zwischen Spiel und Ernst, die wohl gerade deshalb auf manchen einen großen Reiz ausübt. Nur eben normalerweise nicht in Richtung Malerei. Wie nahe sich Spielszenarion und Wirklichkeit kommen, das versucht Alois Mosbacher in großformatigen Sujets zu hinterfragen. Die Wald- und Wiesenidylle erscheint dabei in lange nicht mehr so gesehener Leichtigkeit und dennoch virtuos auf die Leinwand gebracht. Das hat etwas flüchtiges, beiläufiges und dabei doch bestimmtes. Wer sich auf die Idylle jedoch verläßt, kommt darin um. Und das meist schneller als ihm lieb ist: Der Schein trügt, die Gefahr lauert überall. Mosbacher greift hier nicht korrigierend ein, sondern betont die schematisch von der Spielhandlung vorgegeben festgelegten Prozesse. Die Regeln bleiben jedoch im Unklaren, die Handlungsweise der Protagonisten ist damit nicht vorhersehbar. Natürlich gibt es dabei Opfer, das ganze ist demnach nicht ungefährlich. Dass daraus nicht bloße Genre-Malerei mit einem - zugegeben -ganz speziellen und zeitgemäßen Hintergrund entsteht, hat wohl mit einer Rückbesinnung auf einen spontaneren Zugang zur eigenen Malerei zu tun. Das tut den Bildern letztlich gut, nicht nur, weil hier auf Vorgefundenes vertraut wird, sondern weil Alois Mosbacher einmal mehr Wirklickeit nach den ihm eigenen Maßstäben interpretiert.
27.07 - 31.08.2002
Black Dragon Society
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