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Quiet as it\s Kept - kuratiert von David Hammons: Der Ruf der Freiheit

In den neunziger Jahren zählte David Hammons zu jenen Auserwählten, die von der Kunstkritik mehr als alle anderen afroamerikanischen KünstlerInnen beachtet wurden. Jetzt revanchiert er sich in der Galerie König mit einer Ausstellung über abstrakte Malerei, an der die New Yorker KünstlerInnen Ed Clark, Denyse Thomasos und Stanley Whitney teilnehmen. Dabei startet er das Experiment einen Kontextualisierungsprozess in Gang zu setzen, der bisherige Modelle zur afroamerikanischen Identität auf den Kopf stellt. Die Kunst als eine Möglichkeit zu verhindern, dass man von der Außenwelt geschädigt wird, als eine Art, negative Energien fernzuhalten, mit dieser Strategie lässt David Hammons seine Erfahrung einer multikulturellen Welt einfließen. Bereits 1995 konfrontierte er in einer Einzelausstellung in der Galerie König mit Zeichen nationaler Abgrenzung und mit der Überlagerung kultureller Symbole. Es scheint kein Zufall zu sein, dass jene afroamerikanischen KünstlerInnen, die nicht zur Documenta 11 eingeladen wurden, nun Eigeninitiative ergreifen. Dabei wird die kunstpolitische Scharfsichtigkeit herausgefordert, wenn in der Gegenargumentation wiederholt Angriffe auf den Chefkurator der Documenta 11 Okwui Enwezor gestartet werden und sein Konzept als eine populisierte Form die Überläufe zwischen Kunst, Engagement und Gesellschaft einzuebnen, angegriffen werden. Ed Clarks Technik, den Besen als Werkzeug zum Malen seiner abstrakten Bilder zu verwenden, spielt auf Klassenunterschiede, sozialen Status und das Ausbeuten von AfroamerikanerInnen an und impliziert einen symbolischen Akt. Indem sie innere strukturelle Formen von Objekten sichtbar macht, lädt Denyse Thomasos ihre Wandmalereien mit politischen und sozialen Sujets auf, deren Rhetorik sich in einer Gegenposition zur starrsinnigen Ideologie der abstrakten Kunst à la Clement Greenberg befindet. Autonomie, Selbstausdruck und Autobiografie zählen nach wie vor zu den heißen Themen im Kampf ums künstlerische Überleben und im Kampf gegen Verdrängungs-, Regulations- und Überwachungsstrategien.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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Quiet as it\s Kept - kuratiert von David Hammons
16.05 - 03.08.2002

Christine König Galerie
1040 Wien, Schleifmühlgasse 1a
Tel: +43-1-585 74 74, Fax: +43-1-585 74 74-24
Email: office@christinekoeniggalerie.at
http://www.christinekoeniggalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 12-18h
Sa 12-16h


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