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Alfred Kubin: Andere Welten

Alfred Kubin gilt gemeinhin als Meister des Grotesken. Der überwiegende Teil seiner graphischen Arbeiten entstand als Illustrationen literarischer Vorlagen. Anders die beiden je 13 Blätter umfassenden Mappenwerke "Meine Traumwelt" aus dem Jahre 1920 wie sie, selten genug, derzeit im graphischen Kabinett der Galerie Welz zu sehen sind. Diese Blätter haben keine direkte literarische Vorlage. Es sind reich an Details ausgeführte ausufernde Phantasmagorien, mehr innere Schau und wohl damit verbunden aufkeimendes Unbewußtes, das hier bildnerische Gestalt annimmt. Ein lähmender Zauber liegt über dem Traumland Kubins. Gleichwohl, bei allem Wunderbaren, spürt man da und dort den Hauch des Todes. Idyll und Groteske, wie nahe liegt hier beides beieinander. Vieles der Zwischenwelten und Überschneidungen die sich Jahrzehnte später in der Malerei Christian Ludwig Attersees manifestieren ist hier bereits im Keim angelegt. Oft sind es rätselhafte Gegenden die sich dem Blick eröffnen, Bilder voller Anmut und Melancholie. Dazu operettenhafte Bösartigkeit als Symbol der tiefgreifenden Versehrtheit der Welt. Unbehagen befällt einen beim Betrachten dieser Blätter. Beides, das Schöne, Anmutige wie das Grausam-groteske hat, gleichberechtigt, seinen Platz in der Welt. Nur allzu oft ist die Trennlinie zwischen beidem äußerst schmal.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Alfred Kubin
05 - 30.09.2001

Galerie Welz
5020 Salzburg, Sigmund Haffner G. 16
Tel: +43 662 841771-0, Fax: +43 662 841771-20
Email: office@galerie-welz.at
http://www.galerie-welz.at
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18, Sa 10-13 h


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