Barnabas Huber - Beiseitesprechen: Stimmungsimpressionismus fürs 21. Jahrhundert

Als erstes fällt einem beim Betreten der Schau eine Video-Sound Installation die allem Anschein nach Vogelschwärme am Himmel zeigt auf. Von dieser geht, vor allem durch die Kombination von abstrahiert klingenden klick- und knack-Lauten und meditativen sich dennoch ständig verändernden Bildern, eine geradezu hypnotisierende Wirkung aus. Man steht wie gebannt vor den - nie deutlich als solche erkennbaren - Unmengen an Vögeln und sieht ihnen dabei zu wie sie sich zu Haufen verdichten und wieder lockern, nie aber ganz auseinander reißen. Diese Installation mit dem Titel „Auspizien“verdeutlicht was auch in den Fotoarbeiten klar angelegt scheint, nämlich eine gewisse impressionistische Note, ein die Welt zwar abbilden aber doch ästhetisch verfremden wollen, Deshalb sind die einzelnen Tiere in oben angesprochener Arbeit auch nicht zu erkennen, und der Sound so abstrahiert dass er zwar noch die Stimmung aber nicht mehr erkennbare Geräusche wiedergibt. Dieses ästhetische Verfremden findet in den Fotografien des 1976 geborenen Huber vor allem durch das Hinzufügen abstrakter Elemente in Siebdrucktechnik statt. Fast leere Innenräume mit unfertigen Elektroinstallationen wirken in den ausgestellten Fotoarbeiten wie, mit konstruktivistischen Elementen versehene, Impressionen. Die Räume werden zu Landschaften in denen Berge aus Abdeckpapier wie es beim Ausmalen verwendet wird das Bild dominieren oder die Hülle eines „entkernten“ Hauses steht schaurig schön an einen Steinbruch erinnernd in der Dunkelheit. Hier lassen sich zwar Details wie etwa die einzelnen Türen oder der Putz ausnehmen, treten aber zu Gunsten eines stimmigen Ganzen in den Hintergrund, wodurch wie auch in allen anderen gezeigten Werken ein sehr ruhiger aber dennoch nicht lebloser Grundtenor entsteht.

Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Barnabas Huber - Beiseitesprechen
15.10 - 11.11.2010

Startgalerie im MUSA
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Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
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