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15 Würfel für den Bauwurm

Architekturzentrum Wien ZV Bauherren-Preis 2001 austrian developer grand prix Die Architekturgeschichte der Moderne wäre zweifellos ärmer ohne Persönlichkeiten wie Margaret Stonborough-Wittgenstein, Grete Tugendhat, Truus Schröder oder Fritz Hesse, den Bürgermeister von Dessau. Der seit 1967 jährlich von der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs vergebene Bauherren-Preis honoriert in diesem Sinne nicht primär gelungene Architektur, sondern vor allem die fruchtbare Zusammenarbeit von Planern und Auftraggebern, seien es Privatpersonen, Kommunen oder Industrie. So sind unter den präsentierten 15 prämierten Bauten Einrichtungen wie das temporäre Theater der Stadt Haag (noncon:form) ebenso wie drei Sakralbauten, Jabornegg-Pálffys Schoellerbank, der Bahnhof St. Anton (Manzl-Ritsch-Sandner) und Köberl-Tschapellers M-Preis-Filiale Wenns. Eingereicht waren 146 Bauten, was für die Attraktivität des Ehrenpreises in Form eines Plexiglaswürfels spricht. Die Popularität durch die Präsentation in einer österreichweiten Wanderausstellung sei den Auftraggebern gegönnt und spornt hoffentlich andere an. Ein Blick auf die Namen der Preisträger zeigt, dass Frauen auf der Bauherrenebene so gut wie nicht vorkommen (einzige Ausnahme ist die Haag Kultur GmbH), dafür aber in den Architekturbüros. Mit der Auszeichnung von Kardinal Christoph Schönborn für die Erzdiözese Wien (Kirche Christus Hoffnung der Welt von Heinz Tesar) schließt sich ein Kreis: Der vom \"Bauwurmb\" besessenen Fürstbischofsdynastie der Schönborns verdankt die Kunstgeschichte einige der bedeutendsten Barockbauten Mitteleuropas. Jenseits der Rolle des omnipotenten Mäzenatentums können heute der Allgemeinheit zugängliche qualitätvolle Bauten entstehen, wo der Mut zum über die Konvention Hinausgehenden vorhanden ist. (bis 09.09.2002)
Mehr Texte von Iris Meder †

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