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Arnulf Rainer, Hubert Scheibl: Vom Reiz des Gegensätzlichen

Gegensätzliches kann mitunter sehr inspirierend wirken. So und nicht anders ist dies auch bei der Ausstellung mit der Ropac in Salzburg den Festspielsommer - man möchte fast sagen virtuos - beschließt. In den unteren Räumen großformatige Malerei von Hubert Scheibl, oben, in sich geschlossen eine retrospektiv gestaltete Schau von teils frühen Arbeiten Arnulf Rainers. Zwei unterschiedliche Positionen österreichischer Malerei also, die hier zeitgleich gezeigt werden. Und doch erstaunlich, wie sehr der lebenslange Gratwanderer Arnulf Rainer und Hubert Scheibl einander nahekommen. Eine Nähe auf Distanz allerdings, die nie ganz schwinden kann und wird. Eher ein Sichnäherkommen zweier Malgestirne. So provokativ dies empfunden werden mag, es scheint dennoch stimmig. Nahezu allesüberdeckende Schwärze einerseits bei Rainer und Monochromie mit subtilen Nuancen anderseits bei Scheibl kennzeichnen gleichermaßen Übergänge, Momente der Veränderung. Von einer Vorlage weg sich in (fast) alles verschluckende Schwärze hineinarbeiten, das war lange für Arnulf Rainer die wohl konsequenteste Art und Weise die Möglichkeiten, die Malerei bietet, auszuloten. Aus dem Innersten zu Tage gefördertes in Malerei zu übersetzen, dem fühlt sich Hubert Scheibl nach wie vor verpflichtet. Manches erinnert an Signale, augenblicklich festgehalten, bevor sie ebenso plötzlich wie sie auftauchten wieder verlöschen. Was bleibt ist das Abbild eines Phänomens, rätselhafte Spuren, Formen undefinierbaren Ursprungs. Natürlich wären da auch noch andere zu nennen, die die Möglichkeiten der Malerei ähnlich konsequent personalisieren und dabei weit in unbekannte Gefilde eindringen. Arnulf Rainer und Hubert Scheibl gerade in dieser Form einander näher zu bringen ist ein kühnes Unterfangen und dennoch gelingt dieses Kunststück.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Arnulf Rainer, Hubert Scheibl
31.08 - 06.10.2001

Galerie Thaddaeus Ropac
5020 Salzburg, Mirabellplatz 2
Tel: +43 - 662 881 393, Fax: +43 - 881 39 39
http://ropac.net
Öffnungszeiten: Im August Mo-Sa 10-18 h
Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h


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