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Fred Sandback: Bewohnbare Zeichnungen

Bereits zum dritten Mal ist Fred Sandback seit seinem Tod im Jahre 2003 in der Galerie Hubert Winter zu sehen. Vor die schwierige Aufgabe der Rekonstruktion und Anpassung der Arbeiten auf den Galerieraum gestellt, wird auf die Anweisungen für die Installation zurückgegriffen, die Sandback bei einem langen Entscheidungsprozess festlegte und den Arbeiten beigab. Alle aus dem Nachlass in NY ausgewählt, wurden die meisten der Werke in diesem Ausstellungsraum noch nicht gezeigt und vor Ort mit Hilfe eines früheren Mitarbeiters des Künstlers und in Gegenwart eines Vertreters des Nachlasses, entsprechend der Raumsituation installiert. Die Arbeit mit den monochromen sowie farbigen Schnüren aus Acrylwolle oder Gummi, mit denen Sandback seine Linien im Raum spannte, zieht sich von Beginn an durch sein Werk. Seine Arbeiten auf Papier, einige Linolschnitte, Litographien, Radierungen und Photostatarbeiten ergänzen diese Retrospektive. Fred Sandback befand sich, als eine der wichtigen Figuren des New York der 1970er Jahre, mit der Strömung der Minimal Art in zeitweiliger Nachbarschaft, unterschied sich von dieser jedoch durch seine subjektive Herangehensweise im Schaffensprozess sowie im Selbstverständnis. Wo die Minimalisten ihr Ungenügen an der Malerei durch ihre Übertragung in die dritte Dimension überwinden, macht Sandback ähnliches mit der Zeichnung. Er übersetzte die Zeichnung ins Dreidimensionale und Monumentale und von hier aus geschieht eine Überführung der Plastik ins Imaginäre: „Eine Skulptur, die weniger ein Ding an sich wurde und mehr eine diffuse Schnittstelle zwischen mir, meiner Umgebung und anderen, die diese Umgebung bevölkern.“, wie Sandback seine Arbeiten beschrieb. Es ist kein Innen und Außen der Skulptur auszumachen, er schaffte Raumzeichnungen, die gleichzeitig Zeichnungen im Raum sind. Darstellung und Dargestelltes fallen zusammen, indem Raum und Zeichnung kommunizieren, sich ergänzen, eine Einheit bilden. „Eine Zeichnung, die man bewohnen kann“, so eine weitere von Sandback stammende Beschreibung.
Mehr Texte von Milena Dimitrova

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Fred Sandback
17.09 - 16.11.2010

Galerie Hubert Winter
1070 Wien, Breite Gasse 17
Tel: +43 1 524 09 76, Fax: +43 1 524 09 76 9
Email: office@galeriewinter.at
http://www.galeriewinter.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa 11-14h


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