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Art Salzburg: Gelungene Wiederauflage

Im Jahr 2009 war es noch eine Zitterpartie. Nach der kurzfristigen Absage der Salzburg World Fine Art Fair im Jahr 2009 ist es dem Messeorganisator Wolfgang Pelz innerhalb kurzer Zeit gelungen, eine respektable Kunstmesse an die Salzach zu bringen. (das artmagazine berichtete) Mit der nun möglichen Vorbereitungszeit darf die Art Salzburg in diesem Jahr als durchaus gelungene Unternehmung bezeichnet werden. Bemerkbar macht sich das schon an der Flotte von VIP-Shuttles, die im Hof der Salzburger Residenz darauf warten, das zahlungskräftige Festspielpublikum von Flughafen, Bahn oder Hotels zur Messe zu holen und die laut Pelz schon vor der Eröffnung von den teilnehmenden Kunsthändlern für ihre Kunden vorausgebucht wurden. Erstmals konnte auch ein größerer Ausstellerkatalog produziert werden, der zwar mit Adressen und je zwei Abbildungen, leider aber mit keinerlei Zusatzinformation zum Programm der Kunsthändler und Galerien aufwarten kann – hier bleibt noch Raum für Verbesserungen. Das Teilnehmerfeld zeigt sich gegenüber dem letzten Jahr großteils nochmals gestrafft und auf 30 Teilnehmer erweitert. Auf die letztjährige „Masterpiece Collection“ – eine Ausstellungszone mit Werke von unterschiedlichen Händlern – konnte aufgrund der gestiegenen Zahl an Kunsthändlern verzichtet werden. Gleich beim Eingang versucht man, der Messe etwas Mastricht-Flair zu verleihen. La Serlas aus Zürich präsentiert dort Diamantschmuck der gehobenen Preiskategorie. Den Stand gegenüber belegt wie letztes Jahr Röbbig aus München, der mit seinen Porzellanen bereits im letzten Jahr ein gutes Verkaufsergebnis verzeichnen konnte. Umsatzerwartungen hegen auch Wienerroither & Kohlbacher, insbesondere mit einer großformatigen Arbeit von Max Weiler (Himelsschauspiel, 1981, 50x200 cm, € 175.000,-). Gegenüber bei der Galerie Francaise aus München gibt es eine kleine aber feine Collage von Jean Tinguely (Eva, 33x41 cm, € 28.000,-) zu entdecken. Seit fünf Jahren erstmals wieder auf einer Kunstmesse zu finden ist die Galerie Bienenstein aus Wien, die neben einem Schwerpunkt asiatischer Kunst eine Rainer-Übermalung aus dem Jahr 1958 (60x60 cm, € 120.000,-) anbietet. Eine Wiederentdeckung ist am Stand von Cajetan Gril mit einer Arbeit des hierzulande kaum gezeigten Ferdinand Spindel (1913 - 1980) zu machen. Die „Auch etwas...“ betitelte Schaumstoffarbeit aus dem Jahr 1969 präsentiert sich in einem für das fragile Material erstaunlich gutem Zustand und würde für 20.000 Euro den Besitzer wechseln. Wer Naturdarstellungen der Neuen Sachlichkeit sucht, der wird beim Kunsthandel Schütz fündig. Ob die angepeilten 195.000 Euro für Franz Sedlaceks „Blüten und Insekten“ (Öl auf Holz, 39,5x35cm) aber so einfach zu realisieren sein werden, muss sich erst im Messeverlauf zeigen. Patrick Kovacs hat auch für die Art Salzburg den selben Stand wie schon bei der Residenz-Antiquitätenmesse bezogen, diesmal aber ohne Stellwände und bietet u.a. ein elegantes Klavier im Design von Carl Witzmann um wohlfeile 7.500,- Euro. Eine ungewöhnliche Arbeit von Pablo Picasso bietet Die Galerie Jörg Schuhmacher aus Frankfurt. Erwinografie nennt sich die Technik, in der Picasso nur einige wenige Exemplare angefertigt hat. Die um 1930 entstandene Arbeit aus der Sammlung von Marina Picasso soll um 39.000 Euro den Besitzer wechseln. Frischer Wind wird in der Fotografie „Bäume vor meinem Fenster“ (vintege print, 36.000 €) des deutschen Fotografen Otto Steinert bei Johannes Faber sichtbar, der einen Querschnitt durch sein klassisches Fotografie-Programm präsentiert. Nach dem ersten Wochenende hört man von den meisten Teilnehmern zufriedene Kommentare zu Besuch und Umsätzen, was die Art Salzburg wohl endgültig im heimischen Messekalender fixieren dürfte.
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Art Salzburg
15 - 22.08.2010

Art Salzburg - Residenz
5010 Salzburg, Residenzplatz 1
http://www.artsalzburg.info


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