Werbung

Theodor Körner Preise 2010 vergeben

Der Theodor Körner Fonds fördert wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen Geistes- und Kulturwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften und Technik, Rechts,- Sozial und Wirtschaftswissenschaften sowie künstlerische Arbeiten aus den Bereichen Bildende Kunst und Kunstfotografie, Literatur und Musik (Komposition). Gefördert werden WissenschafterInnen und KünstlerInnen die nicht älter als 40 Jahre sind Der Förderungspreis wird für „work in progress“ vergeben, das heißt, die eingereichte Arbeit darf noch nicht fertig gestellt sein. Ausschlaggebend ist ihre allgemeine wissenschaftliche bzw. künstlerische Qualität. Für 2010 wurden insgesamt 49 Projekte ausgewählt. Im Bereich Bildende Kunst wurden sieben Preise vergeben. Die PreisträgerInnen: Iris Aue für ihr Projekt „Zeichnungen im Raum“ in dem sie Figuren entwickelt, deren Teile mit Nadel und Faden verbunden werden und mittels Draht und Stärke in den Raum greifen. Feine Linien, detaillierte Muster und Texturen aus Blei- und Farbstift erobern die Zeichenfläche und artikulieren Röcke, Blusen, Haare. Die Arbeiten auf/aus Papier begreifen sich in dem Rahmen Zeichnung - Objekt - Installation, und eröffnen ein Spiel zwischen Flächigkeit und Dreidimensionalität. Peter Fritzenwallner für „Watch yourself being a diagram“. Ausgangspunkt ist eine ineraktive Skulptur, ein auf Sprungfedern gelagerter Hochsitz, mit dem Ausstellungsbesucher über eine Pendelbewegung selbst Zeichnungen anfertigen konnten. Der Versuch die entstandenen Zeichnungen in eine Ordnung zu bringen, scheiterte dermaßen, dass Fritzenwallner dieses Scheitern in seinem Projekt für den Theodor Körner Fonds selbst zum Ausgangspunkt seiner Arbeit zu machen. Katrin Huber und Maria Juen thematisieren gemeinsam mit der finnischen Künstlerin Annu Kapulainen in „keine Angst, wir filzen dich nicht!“ soziologische und feministische Aspekte. Fragebögen bilden die Grundlage der künstlerischen Auseinandersetzung. Der Hauptaugenmerk der Befragung liegt auf der männlichen sexuellen Identität, auf männlichem Verhalten und männlicher Selbst/über/einschätzung. Eine Wohnsituation mit einer notdürftigen Schlafstätte und wissenschaftlichen Büchern, Zeitschriften, Fernseher etc. bildet den Ausgangspunkt für Heidrun Kocher-Kochers Projekt „inhalt“, in dem sie versucht, in einer Installation dem Wesen des Bewohners auf die Spur zu kommen, und damit existenzielle Fragen, aber auch Fragen nach der Bedeutung der Dinge zu behandeln. Ausgangspunkt des geplanten Arbeitszyklus „Synthetische Wachstumsprozesse“ von Ulrike Königshofer sind Arbeiten aus dem Jahr 2007. Auf kariertem Papier wurden hierbei sehr einfache Algorithmen (also mathematische Regeln) grafisch umgesetzt, wodurch regelmäßige, geometrische Muster entstanden sind. Die Gebilde sehen einem Gewächs sehr ähnlich, sie verkörpern auf eine Art die Entwicklung als Wachstumsprozess. Sie sind nicht künstlerisch gestaltet, sondern nur vom Künstler ausgeführt, in der Formel des Algorithmus steckt sozusagen Die Arbeiten basieren auf synthetischen, mathematischen Wachstumsprozessen und analysieren anhand von Experimenten die Mechanismen von Wachstums- und Entwicklungsprozessen ganz allgemein. „Reizbare Maschinen“ von Ulrike Königshofer stellt den bewegten Körper, betrachtet über ein Detail, über einen Ausschnitt - der Geste in den Mittelpunkt. Mit Vilém Flusser ist die Geste eine spezifische Bewegung für die es keine zufriedenstellende kausale Erklärung gibt, ein Ausdruck von Freiheit des aktiven in-derwelt-seins, um den Gestikulierenden vor anderen zu enthüllen oder zu verhüllen. Dieser Freiheit geht ein Denken voran, dass durch die Geste artikuliert und beschrieben wird. Kay Walkowiak entwickelt mit „with_out the body“ ein Projekt, das sich mit dem Thema der "Performanz" in der Bildenden Kunst und den sich daraus ergebenden Fragen eines erweiterten Skulpturbegriffs auseinandersetzt. Die Frage nach Befindlichkeiten, die sich stets im Spiel zwischen Passivität und Aktivität bewegen, stellt einen zentralen Aspekt des Projekts "with_out the body" dar. Wer handelt unseren Körper? Wer handelt uns? Sind unsere Handlungen aktiv gesetzt oder vielmehr Re-Aktionen, Handlungsmuster der Gewohnheit, die sich stets automatisch fortwährend re-produzieren? Neben Preisen in Geistes- und Kulturwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften und Technik, Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und Literatur wurden auch Preise der Stadt Wien vergeben. Im Bereich Kunst wurden Beatrix Zobl und Wolfgang Schneider für ihr Projekt „Systems of Desire: Arbeiten“ ausgezeichnet, ein prozessuales Kunstprojekt zum Thema "Arbeiten". Die Kuratorin des Wien Museum Monika Sommer wurde für ihr Forschungsprojekt Stadt-Geschichte(n). Metropole - Identität - Inszenierung ausgezeichnet. www.theodorkoernerfonds.at

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: