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Oswald Oberhuber: Extreme suchen, unentwegt

Nein, man kann es Oswald Oberhuber nicht vorwerfen ein einmal gefundenes künstlerische Repertoire über Jahre hinweg bemüht kultiviert zu haben. Ganz im Gegenteil. Masson, Léger, Picasso, Hartung, das sind jene Vorbilder, die die werdende Künstlerpersönlichkeit Oberhubers in den frühen Jahren prägten, alles schon fast eine Ewigkeit her. Und doch verschafft der Rückblick ein Gefühl für diese Anfänge. Spektakulär sind sie allemal, denkt man an die damals herrschenden Verhältnisse kurz nach Kriegsende. \"Ein Künstler hat sich immer an den Extremen zu orientieren\", so Oberhubers Maxime. Treu ist er ihr schon früh und über weite Strecken seines Werkes in all den Jahren geblieben. Die informelle Plastik ist seine Erfindung, Skulptur, die sich dem Skulptursein rigoros verweigert. Tatsächlich extrem, denkt man angesichts der körperhaften Verblockungen Wotrubas. Da gibt es kaum Berührungspunkte, statt dessen große Divergenzen. Oswald Oberhuber - Ironie des Schicksals - hat lange gegen den Akademismus gearbeitet, ihm mit seiner \"Nicht-Skulptur\" eine klare Absage erteilt. Letztlich hat ihn das akademische Leben doch in die Fänge bekommen. Ist also gar nicht so einfach, das konsequent-unbequeme und extreme Künstlerleben. Oberhubers Werk folgt keiner Kontinuität, keinem roten Faden, dem man, leicht erkennbar, durch die Jahrzehnte folgen könnte. Ähnlich wie bei Marcel Duchamp gibt es auch hier starke, spannungsgeladene inhaltliche Änderungen. Der gerade Weg ist wohl nicht immer der Naheliegendste und schon gar nicht der Beste. Dies besonders dann, wenn sich einem eine ganze Reihe künstlerischer Möglichkeiten bieten. Sich dem zu stellen, das war und ist wohl eine besondere Qualität Oswald Oberhubers. Dass dies in der ihm eigenen Radikalität gelingt, beweisen die sinnhaft ausgewählten Exponate. Die Ausstellung ist eine \"Tour d\Extrème\", anstrengend, aber dennoch lohnend.

Mehr Texte von Thomas Kahler

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Oswald Oberhuber
03.05 - 06.07.2002

Galerie Altnöder
5020 Salzburg, Sigmund-Haffner-Gasse 3
Tel: +43 662 84 14 35, Fax: +43 662 84 14 35
Email: info@galerie-altnoeder.com
http://www.galerie-altnoeder.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 14.30-18, Sa 10-13 h

Zur Festspielzeit im Sommer: Mo-Fr 10-13 und 14.30-18, Sa 10-16 h



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