Leon Gumil Hainzl,
Rini Tandon - To Spaces Unsigned: Verlangen nach Informationen, Auflösen von Fragmentierungen
Wie kann eine inhaltlich anspruchsvolle Ausstellung gestaltet sein, die auf Basis einer kontextuellen Kunst sowohl naturwissenschaftliche Methoden als auch eine zeitgenössische künstlerische Praxis des 21. Jahrhunderts inkludiert?
Für ihre Evaluation spezifischer Raumwahrnehmungen verwendet Rini Tandon Recherchen, Analysen und Dokumentationen. Die in Indien geborene und seit 1978 in Wien lebende Künstlerin differenziert mit Modellentwicklungen zwischen einem absoluten und einem abstrakten Raum. In den letzten 10 Jahren generierte ihre interdisziplinäre Themenauswahl eine Transparenz an Datenmaterial, um einen offenen Diskurs mit RezipientInnen anzuregen. Sie hinterfragt den Begriff „Null“, indem Strukturen sowie Material und deren Verhältnis zum Ort in eine Beziehung gesetzt werden.
Beim Eingang der Galerie ist eine mehrteilige Objekt-Installation platziert, die an verbogene Turnstangen erinnert. Teile der Gerätschaft sind mit blau umrandeten Nylonschnüren akzentuiert und ähneln dynamischen, einer (menschlichen) Kontrolle entglittenen Bruchlinien. Die Dominanz der Arbeit erscheint mitunter wie eine Barriere zu den weiteren Werkgruppen.
Ihre manuell gefertigten Zeichnungen „Transducer“ mit weissem Lackstift auf schwarzem Papier wirken auf den ersten Blick wie virtuelle Computersimulationen. Je nach Sichtweise sind in sich geschlossene fluide Kreislinien zu einer Fläche oder dreidimensionale Objekte zu einem Raum erkennbar. In der Foto-Arbeit
„The Geometry of Illusion 2“ wird jenes Phänomen von Wahrnehmung und Interpretation weiterverfolgt, indem Bildelemente im ursprünglichen Bild implementiert wurden. In – jetzt nicht ausgestellten – Werkserien aus den späten Neunziger Jahren untersuchte die Künstlerin intermediale Verhältnisse zwischen Malerei und Skulptur. Das Erforschen sowie Umsetzen von Abwesenheit/Anwesenheit, Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit ist über zwei Jahrzehnte eine Konstante geblieben.
Das minutiös erarbeitete Ausstellungsprojekt „To Spaces Unsigned“ funktioniert als Personale 2000-10 durch umfassende Einblicke in die kompromisslose Reflexionsarbeit Rini Tandons. Ihre konsequente theoretische Ausgangsbasis ermöglicht dennoch ästhetische Überraschungen, die durch die weitläufigen Räumlichkeiten auch atmosphärisch verdichtet werden.
Mehr Texte von Leon Gumil Hainzl
Rini Tandon - To Spaces Unsigned
29.04 - 04.06.2010
Galerie Raum mit Licht
1070 Wien, Kaiserstraße 32
Tel: +43 1 524 04 94
Email: galerie@raum-mit-licht.at
http://www.raum-mit-licht.at
Öffnungszeiten: Mi-Fr 14-18 h
29.04 - 04.06.2010
Galerie Raum mit Licht
1070 Wien, Kaiserstraße 32
Tel: +43 1 524 04 94
Email: galerie@raum-mit-licht.at
http://www.raum-mit-licht.at
Öffnungszeiten: Mi-Fr 14-18 h