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Die Würdenlosträger

Der weltumspannende Kindesmissbrauch der würdelosen katholischen Kuttenträger gehört zum Widerlichsten unserer Gesellschaft. Aber was ist die Reaktion der würdelosen Obrigkeit? Da wird mächtig vertuscht, unter den religiösen Allmachtsteppich gekehrt, ein bissl entschuldigt und scheinheilig ein paar Silberlinge für die Opfer locker gemacht. Und wenn dann die deutsche Justizministerin nur meint, dass endlich „lückenlose Aufklärung angezeigt wäre“, verlangt ein zorniger und präpotenter Chef der deutschen Bischöfe eine sofortige Entschuldigung für diese „maßlose Polemik“. Und siehe da, auch alle anderen deutschen würdelosen Träger schweigen. Betreten??? Auch in Österreich meldet sich niemand ob der Anmaßung dieses deutschen Oberbischofs. Ist unser Erzbischof taub und blind? Sind er und die restlichen Bischöfe auch dieser Meinung, dass Kindesmissbräuche innerkirchliche Angelegenheiten sind, die die Justiz eigentlich nichts angehen? Oder finden es alle einfach nur geil, was da seit Jahrzehnten passierte und immer noch passiert? Sind sie feige? herzlos? Sind Kinder einfach dazu da, missbraucht zu werden? Sind die Missbrauchten nicht die wahren Verführer der Verführer und somit von Gott verlassen und daher selber schuld? Verdammt noch mal, warum hören wir aus den diversen bischöflichen und kardinalischen Residenzen kein klares und aufrichtiges mea culpa und her mit der weltlichen Gerichtsbarkeit? Aber Gott sei Dank haben wir einen Papst, der die deutlichen Worte gefunden hat: dies alles wäre verblendet, versklavend, verführerisch, heuchlerisch und begehrlich nach Macht, Besitz und Herrschaft, teilweise unanständig und provokativ. Nur teilweise unanständig? Was heißt verdammt noch mal „teilweise“? Ach so unser aller Papst meinte ja nicht die Würdelosen aus den eigene Reihen. Er stellte nur anlässlich seines letzten Treffens mit Künstlern die „falsche“ Kunst mit solchen klaren Worten an den Pranger und nicht seine eigenen Missbrauchschäfchen. Wie auch immer, ich werd mir noch ein von Plato geliehenes und gewandeltes Papstzitat aus diesem Treffen des XVIten mit den Künstlern zu Herzen nehmen. Die Schönheit „befreit die Wirklichkeit von der Dunkelheit, verklärt sie und macht sie strahlend“. Also befreie ich mich von der katholischen Dunkelheit, mache mich strahlend und frage euch Leserinnen und Leser, ob ihr nicht meine Wut und Verachtung teilen wollt. Ob ihr euch nicht in Wirklichkeit auch von der Dunkelheit verabschieden solltet und in strahlender Schönheit solch einer Kirche den Rücken kehrt.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
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Ingeborg Knaipp | 08.03.2010 07:28 | antworten
Diese Übergriffe sind schockierend, aber keine Spezialität katholischer Kleriker. Die Empörung des Herrn Lang ist verständlich, verkürzt die Sachlage aber um den sehr bedeutenden Aspekt, daß es sich beim sexuellen Kindesmißbrauch um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt; nichts Gutes tut er sich selbst und dem Thema mit seiner an Kulturkämpfen totalitärer Regimes geschulten Sprache. (Dazu: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43278950.html) Ich erinnere an die Siebziger- und Achtzigerjahre, als die Pädophilie richtig angesagt war, in der Berliner Kommune2, in der Mühl-Kommune, in der Arbeiterzeitung bei Ernest Bornemann, im "Kursbuch", im Kinderladen von Daniel Cohn-Bendit. "Was wir in dem ''Kinderschänder'' attackieren", behauptet der österreichische Sexualwissenschaftler Ernest Bornemann, "ist tatsächlich unsere Eifersucht auf unsere eigene verdrängte kindliche Sexualfreude." „Etliche Juristen, Psychiater, Kriminologen, Sexualforscher und Kinderpsychologen zweifeln denn auch daran, daß die Sexualstrafrechts-Paragraphen 174 bis 176 in der geltenden Form noch zeitgemäß seien. Für "rational nicht begründbar" hält sie beispielsweise der Hamburger Sexualforscher Eberhard Schorsch, "von Vorurteilen bestimmt, die Sexualangst und Abwehr spiegeln". http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14316199.html Dazu schrieb (12. 2. 2010) die FAZ: "1970 erklärte der angesehene Sexualwissenschaftler Eberhard Schorsch unwidersprochen bei einer Anhörung im Deutschen Bundestag: „Ein gesundes Kind in einer intakten Umgebung verarbeitet nichtgewalttätige sexuelle Erlebnisse ohne negative Dauerfolgen.“ Die linke Szene hätschelte die Pädophilen. Bevor sich Jan Carl Raspe in die RAF verabschiedete, pries er 1969 im „Kursbuch“ die Kommune 2, in der Erwachsene Kinder gegen deren Widerstand zu Koitierversuchen brachten. Bei den Grünen gab es 1985 einen Antrag auf Entkriminalisierung von Sex mit Kindern, und noch 1989 erschien im renommierten Deutschen Ärzteverlag ein Buch, das offen für die Erlaubnis von pädosexuellen Kontakten warb. In diesen Zeiten wurde insbesondere die katholische Sexualmoral als repressives Hemmnis für die „Emanzipation der kindlichen Sexualität“ bekämpft." Für das skandalöse Werk «Der pädosexuelle Komplex» verfasste der Deutsche Grünen-Politiker und Homosexuellen-Aktivist Volker Beck ein Kapitel mit der Überschrift «Das Strafrecht ändern?». Darin findet sich Becks berüchtigte Aussage, dass der Kampf für die Gleichstellung von Homo- und Heterosexualität «das Zementieren eines sexualrepressiven Klimas verhindern» könne, was eine Voraussetzung dafür sei, «um eines Tages den Kampf für die zumindest teilweise Entkriminalisierung der Pädosexualität aufnehmen zu können». Diese strategische Weitsicht offenbart die tatsächlichen Pläne pädophilen Denkens. Nachdem heute die Gleichstellung Homosexueller weit fortgeschritten ist, kommt schleichend und gut getarnt die Gleichstellung Pädophiler in die öffentliche Diskussion. Die "Humanistische Union", ein atheistisch-kommunistischer Verein, der nach dem Ende der DDR die "Jugendweihen" durchführt, beschloß im Juni 2000 eine Erklärung zum Sexualstrafrecht, in der sich folgender Passus findet: "Das Strafrecht betrachtet pädophile Mitglieder der Gesellschaft als Inkarnation des Bösen – weder konsensfähig noch resozialisierbar. Es ist diese gesellschaftliche Gruppe mit pädophilen sexuellen Neigungen, mit der zu allererst die entsetzlichen Kriminalfälle auch über den sexuellen Kindesmißbrauch hinaus, bis zur Tötung gedanklich und verfolgend in Verbindung gebracht werden – gegen alle Fahndungs- und Tätererfahrung. Es ist keine Frage, daß die kriminalpolitische und gesellschaftliche Fixierung auf diese Gruppe abweichender Sexualpraxis sich nicht auf die registrierbare Wirklichkeit berufen kann, sondern das Ergebnis irregeleiteter sozialer Fantasie und dämonisierender Projektion zugunsten der Verkennung und Ignorierung von gesellschaftlichen Verhältnissen darstellt, deren Eingeständnis das gesellschaftliche Bewußtsein nicht aushalten würde. Der derzeitige gesellschaftliche und staatliche Umgang mit der Gruppe der Pädophilen ist ein Lehrstück aus dem ebenso alten wie offenbar aufklärungsresistenten Kapitel der Erzeugung von gesellschaftlichen Sündenböcken und der moralischen Verschiebung und Entäußerung sozialer Probleme." Einige interessante zahlen können auch Studien aus den USA entnommen werden: Quelle: Wikipedia, Stichwort "Sexual harassment in education" In their 2002 survey, the AAUW (American Association of University Women) reported that, of students who had been harassed, 38% were harassed by teachers or other school employees. One survey, conducted with psychology students, reports that 10% had sexual interactions with their educators; in turn, 13% of educators reported sexual interaction with their students. In a survey of high school students, 14% reported that they had engaged in sexual intercourse with a teacher. In a national survey conducted for the American Association of University Women Educational Foundation in 2000 found that roughly 290,000 students experienced some sort of physical sexual abuse by a public school employee between 1991 and 2000. And a major 2004 study commissioned by the U.S. Department of Education found that nearly 10 percent of U.S. public school students reported having been targeted with sexual attention by school employees. Indeed, one critic has claimed that sexual harassment and abuse by teachers is 100 times more frequent than abuse by priests.

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