Wolfgang Pichler,
Fabian Fink - Yesterday's Parties: Der Boden unter den Füßen
Es ist ein spannendes und sehr mutiges Experiment das der 1979 in Salzburg geborene Fabian Fink mit seiner aktuellen Ausstellung wagt. Denn in der Galerie ist nichts außer einer einzigen, allerdings beinahe den gesamten Boden bedeckenden Installation zu sehen. Diese vermag aber, hat man sich einmal darauf eingelassen und sich auf das Feld aus 304 nach oben gewölbten Gipsplatten gewagt, durchaus zu überzeugen.
Es ist nämlich ein ganz eigenes Gefühl das einen überkommt wenn man auf diesem eher zerbrechlichen und „Wellen schlagenden“ Untergrund umher geht. Der Boden unter den Füßen beginnt in der Gehbewegung förmlich zu wanken und Assoziationen von „Den Boden unter den Füßen verlieren“ bis zu „Auf unsicherem Terrain stehen“ drängen sich auf.
Hier wird Konzeptuelle Kunst die nicht auf intellektuelles und kontextualisierendes Verstehen angewiesen ist, gezeigt und erfahrbar gemacht. Denn die Erfahrung, das andere dem Alltag enthobene Erlebnis, eine veränderte Selbst-und Weltwarnehmung sind die eigentlichen Stärken der Arbeit. Eine solche Erfahrung kann aber jede/r machen der sich auf die Installation einzulassen vermag, auch ohne jedes Vorwissen.
Nicht, dass es an Verweisen und künstlerischen Vorbildern mangeln würde, alleine schon der Titel der Ausstellung verrät mit seiner Anspielung an den Song „All tomorrows partys“der legendären Andy Warhol-Platte von „The Velvet Underground and Nico“ in welcher Tradition sich diese Kunst einordnen lässt. Es ist die Happening- und Konzeptkunst der 1960er und 70er Jahre in den USA, die am ehesten als Hintergrund für diese mutige und gelungene Arbeit auszumachen ist. Im Speziellen erinnert der Zugang von Fink an den des jungen Allan Kaprow, der in seiner Installation „Yard“ 1961 einen ganzen Innenhof mit alten Autoreifen füllte und so einen völlig neuen Erlebnisraum schuf.
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Fabian Fink - Yesterday's Parties
18.12.2009 - 14.01.2010
Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h
18.12.2009 - 14.01.2010
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