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Petra Schweifer - Schreihaus: Gelungen auf den zweiten Blick

Die durchwegs auf Papier gemalten Bilder der jungen Künstlerin scheinen im ersten Moment eher chaotische Skizzen und halbfertige Werke mitten im Arbeitsprozess zu sein. Diesen Eindruck verstärkt die gewöhnungsbedürftige Hängung von recht vielen, wie zufällig gruppierten, nur scheinbar abstrakten Arbeiten, die fast alle Wände der Galerie füllen. Nach einiger Zeit des Betrachtens entdeckt man aber die zarte Ästhetik der einzelnen Arbeiten. So etwa das wunderbar minimalistische winzige Bildchen mit dem Titel „Fäden“, welches ein an ein Haus erinnerndes weißes Objekt auf vier zarten Stelzen balancierend zeigt. Nach und nach findet man unter den verschieden großen in Öl und Tempera gemalten Blättern immer mehr ansprechende Arbeiten, und kann sich so gerade wegen der chaotisch-dichten Hängung auf eine Entdeckungsreise durch das Werk der Malerin begeben. Wie so oft ist auch hier auffällig, dass die kleineren Formate – wie etwa ein titelloses an einen bläulichen Baum erinnerndes nicht einmal 30 Zentimeter messendes Ölbild aus 2008 – durchwegs überzeugender sind. Die stets Gebäude, Landschaften oder Bäume andeutenden Bilder haben eine spröde, erst auf den zweiten Blick erfahrbare Schönheit und einige der besten Arbeiten erinnern sowohl in der Farbigkeit als auch im Zugang zum Thema Landschaft an den späten Max Weiler. Denn auch wenn der erste Eindruck ein anderer ist, so handelt es sich bei den Kompositionen von Petra Schweifer eigentlich um Landschaftsmalerei im weitesten Sinn, was dann auch durch poetische Titel wie: „Steine springen“ oder „Das Meer ist heute auf der rechten Seite“ bestätigt wird. Diese unprätentiöse, ja man kann sogar sagen dezente Malerei verlangt einiges an Bereitschaft sich auf ihre eigene Bildsprache und Logik einzulassen, belohnt einen aber dann auch mit überraschenden Einblicken.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Petra Schweifer - Schreihaus
07.10 - 05.11.2009

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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