Thomas Kahler,
The Young and the Hung: Hängt sie höher
The Young and the Hung - Der Titel der derzeitigen Gruppenausstellung bei Ropac ruft bei des Englischen kundigen Passanten Heiterkeit hervor. Ansonsten überwiegt eher Ratlosigkeit, zumal sicher nicht gemeint sein kann, junge aufstrebende Künstler aufzuhängen, sondern doch wohl deren Werke. Christian Hutziger ist mit großformatiger Malerei vertreten und bleibt dabei seinen bekannt formal-abstrakten Sujets treu. Nichts Neues also. Nach und nach sieht man sich satt. Aber vielleicht ist das ganz einfach unfair, weil eben der Weg zu überzeugenden Bildkompositionen kein ganz einfacher ist.
Shooting Star Martin Creed, künstlerischer Propagandist der Leere, ist mit einfach gehaltenen Neoenarbeiten vertreten. \"Babies\" leuchtet einem der Schriftzug entgegen. \"Things\" war am Tag der Ausstellungsbegutachtung zu Boden gegangen und leuchtete nicht mehr: Auch junge Kunst muss wohl ab und an ruhen.
Gary Web teilt sich mittels eines Objektes dem aufmerksamen Betrachter mit: \"BO RING\" ist leicht kenntlich zu lesen. Boaring, eine mögliche Lesart, also langweilig, ist sie allerdings nicht, diese Akkumulation von Plexi, Stahlrohr, Holz, Nirosta. Die Surrealisten propagierten dazumal die Vermählung von Nähmaschine und Seziertisch - andere Zeiten, andere Manifeste, aber in diesem Zusammenhang wohl gar nicht so abwegig.
Lori Hersberger hinterlässt gestisch determinierte, grellblendende Neonspuren auf der Leinwand, osszilierende Effekte im Auge des Betrachters nicht ausgeschlossen. Fehlen noch Vincent Szarek und Dominique Figarella.
Ersterer ist mit Arbeiten vertreten, die in sich Objekthaftes mit Skulpturalem und Bildhaftem vereinen. So entstehen Hohlformen mit bis zu 15 Schichten deckender Lackierung. Dominique Figarella bewegt sich in seinen Arbeiten ebenfalls weg von der Flächigkeit der Leinwand und konzentriert sich auf momenthaft hinter Plexiglas gefasste Splash-Effekte. Dreidimensionale Polaroids - so könnten sie aussehen.
Nochmals zurück zum Titel, denn der lässt einem keine Ruhe. Was zum Teufel ist damit nun wirklich gemeint? Wortwitz allein oder doch mehr? Die Frage bleibt am Kurator dieser Ausstellung hängen - wie eine Klette.
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The Young and the Hung
19.05 - 29.06.2002
Galerie Thaddaeus Ropac
5020 Salzburg, Mirabellplatz 2
Tel: +43 - 662 881 393, Fax: +43 - 881 39 39
http://ropac.net
Öffnungszeiten: Im August Mo-Sa 10-18 h
Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h
19.05 - 29.06.2002
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Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h