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curated by_Matthew Higgs: Im Gespräch

Das Konzept von White-Columns-Leiter Matthew Higgs, für seine Ausstellung in der Reihe „curated by“ jeweils zwei künstlerische Positionen einander gegenüberzustellen, mag vielleicht auf den ersten Blick nicht sonderlich originell anmuten. Die Art, wie er nun jedoch genau dieser Idee folgend die Galerien in der Eschenbachgasse bespielt hat, überzeugt dennoch. Weitgehend. „Correspondences“ nennt er seine Ausstellung, die sich an den fünf Standorten ausbreitet – und es erweist sich als zielführend, dass Higgs den korrespondierenden, nicht den konfrontativen Ansatz gewählt hat. So passen bei Meyer Kainer die collagierten und surreal anmutenden (Alp-)Traumwelten von Rita Ackermann ganz gut zu den monströsen, wenn auch formal reduzierten Fotomontagen von Hollywoodstars, die John Stezaker schon in den 1970er-Jahren angefertigt hat. Ebenso kommunizieren die tektonisch strengen wie feinen Assemblagen, die B. Wurtz aus Plastiksackerl-Teilchen, kleinen Ästen, Schuhbändern und Holzbrettern baut, mit den Reliefs, in denen Noam Rappaport Grundrisse von Arealen darzustellen scheint, gut miteinander (Galerie Steinek). Auch die Zusammenstellung von den Arbeiten, in denen die heute als Galeristin arbeitende Becher-Schülerin Janice Guy sich selbst nackt im Spiegel nächtlicher Fenster fotografiert und den grob gerasterten Fotos von Anne Collier, auf denen Frauen mit Kameras zu sehen sind, ist durchaus gelungen (Galerie Mezzanin). Schwieriger wird es jedoch, wenn man wieder auf die andere Straßenseite wechselt: So ist der kleinste gemeinsame Nenner zwischen den Fotos von Jan Groover (stillebenartige Arrangements von Pflanzen und Besteck, in dem sich die Umgebung reflektiert) und Eileen Quinlan (über Eck aufgestellte Spiegel, die durch ihre farbige Beleuchtung abstrakt wirken) recht beliebig (Krobath); und in der Galerie Martin Janda stehen die scheinbar naiven wie verrätselten Gemälde von Christopher Knowles den mäßig witzigen Wandkritzeleien von Karl Holmqvist gegenüber – in einen Dialog treten sie jedoch kaum. Dennoch: Im Großen und Ganzen ist Higgs Konzept aufgegangen. In dem er die Kunst auf unterschiedlichen Ebenen korrespondieren lässt, führt er uns nichts weniger als deren Komplexität vor.
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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curated by_Matthew Higgs
08.05 - 06.06.2009

Galerie Krobath
1010 Wien, Eschenbachgasse 9
Tel: +43 1 585 74 70, Fax: +43 1 585 74 72
Email: office@galeriekrobath.at
http://www.galeriekrobath.at/
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-15h

Galerie Meyer Kainer
1010 Wien, Eschenbachgasse 9
Tel: +43 1 585 72 77, Fax: + 43 1 585727788
Email: contact@meyerkainer.com
http://www.meyerkainer.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18, Sa 11-15h

Galerie mezzanin
1010 Wien, Getreidemarkt 14/Ecke Eschenbachgasse
Tel: +43 (0) 1 526 43 56, Fax: +43 (0) 1 526 91 87
Email: mezzanin@chello.at
http://www.mezzaningallery.com
Öffnungszeiten: geschlossen

Galerie Martin Janda
1010 Wien, Eschenbachgasse 11
Tel: +43 1 585 73 71, Fax: +43 1 585 73 72
Email: galerie@martinjanda.at
http://www.martinjanda.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-16h

Galerie Steinek
1010 Wien, Eschenbachgasse 4
Tel: +431/512 87 59, Fax: +431/512 87 59
Email: galerie@steinek.at
http://www.galerie.steinek.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 13-18h
Sa: 11-15h


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