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The Porn Identity - Expeditionen in die Dunkelzone: Sex von der Decke

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Keine Dreizehnjährige, die heute noch Jungfrau ist. Mit vierzehn kennen sie alle Stellungen auswendig. Und es waren Fünfzehn, fünfzehn Herren jüngeren bis älteren Alters, die sich mit dem Berichterstatter an der Kasse der Kunsthalle Wien einfanden, um sich die Ausstellung „The Porn Identity“, nun ja, zu geben. Aus professionellen Gründen oder aus anderen. Nichts, was deutlicher das Klischee bediente als dieses einschlägige Thema. Verwegenheiten und Schwitzigkeiten werden ausgetauscht, Empörungen und Laissez-Faires. Als Pornos noch Bücher waren, hieß es, man lese sie mit einer Hand. Das ist in der Ausstellung aus Gründen der Kollektivität eher prekär, doch mittlerweile ist ja auch Gruppensex in der Galerie angezeigt. Wer weiß also, was sich ergibt. Dem Berichterstatter wurde jedenfalls versichert, am Eröffnungsabend hätten sich drei Pärchen in Marlene Harings Kabine verlustiert, ganz für sich, wo man doch eigentlich seine Geschlechtswerkzeuge erst im Beisein der Künstlerin und dann auch nur optisch und ganz zölibatär, nun ja, aus der Kiste holt. Pornographie waren früher keine Schriften oder sonstige Werke eindeutig sexuellen Inhalts, sondern alles, was auf dem Index stand. Subversives Zeug insgesamt wurde darunter verstanden, und natürlich möchte die Ausstellung das jetzt wiederhaben. Dreizehnjährig Deflorierte und der Busausflug der Männerrunde sind da nicht so wichtig, sondern eher Dokumentationen wie jene von Dorit Margreiter, die den ominösen Modernismus einer Kulisse zeigt, wo „The Big Lebowski“ gedreht wurde, aber auch die ein oder andere Kopulation. Lawrence Weiner, seinerseits per Video, taucht die Chose ins Gelb – immerhin eine satte Überraschung, hatte man ihn sich bis dato als knallharten Verwaltungsästhetiker vorgestellt. Von Kienholz gibt es einen Flipperautomaten zu sehen, der sich in ausgebreitete Frauenschenkel öffnet, und von Monica Bonvicini ein Bubenquintett auf Paravent kurz vor der ultimativen Deutlichkeit. Kurz vor. Kritik als versagte Erfüllung. Von der Decke hängen Monitore, jede Menge, und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Ganz zum Schluss eine Videowand, und da geht dann, quasi als Belohnung, die Post ab. To whom it may concern. Das Ergebnis ist jedenfalls das gleiche, wie beim 2003er „Sex in the City“, als die Kunsthalle es schon einmal versuchte. Aufklärung über Bilder funktioniert sowieso nicht. Und mittels Porno-Bildern schon zweimal nicht.
Mehr Texte von Rainer Metzger

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The Porn Identity - Expeditionen in die Dunkelzone
20.02 - 01.06.2009

Kunsthalle Wien Museumsquartier
1070 Wien, Museumsplatz 1
Tel: +43 1 521 89-0
Email: office@kunsthallewien.at
http://www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten: Di-So 10-19, Do 11-21 h


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