Ronald Kodritsch "Experiments with Truth - The Ghostpaintings": Humor ist, wenn mans trotzdem macht

Unernst gepaart mit einem Hang zu subtiler Bösartigkeit darf man Roland Kodritsch getrost unterstellen. \"Experiments with Truth - The Ghostpaintings? lautet der nicht wenig hochtrabende Titel seiner Schau bei UBR. Fürwahr, an Selbstbewußtsein mangelt es Kodritsch beileibe nicht. Das hat er bislang immer wieder bewiesen. Zum Lachen ist einem dabei nur am Rande zumute. Das Ganze kann rasch ausser Rand und Band geraten und dann ist wohl Schluss mit lustig. Hier und jetzt aber geht es um Malerei. Ganz ernsthaft. Die Geister, die Kodritsch rief, hier werden sie kurzerhand in die Flasche gesteckt. Eine ganz böse Sache und noch dazu wirklich ausgesprochen unnett. So hilflos sah man Geister selten. Wer die Schi-Springer Bilder kennt und schätzt und auch den skulpturalen Arbeiten etwas abgewinnen kann, der ist möglicherweise nun ein wenig enttäuscht. Eher eine Geste der Verweigerung wenn auch durchaus gefällig anzusehen, das ist es, was diese Ausstellung bestimmt. Da sollte man eigentlich ein wenig mehr erwarten dürfen. Schön und von abgründigem Witz getragen hingegen ist die einzige Skulptur dieser Ausstellung: Batman als Bad-man in eindeutiger Pose mit einem nicht näher identifizierbaren Objekt. Das Wortspiel ist durchaus passend in Zusammenhang mit Kodritschs künstlerischem Universum. Wenn er will, dann kann er schon und geht weit über die etwas mageren Geist-Bilder hinaus. Nimmt man diese Arbeiten als Teil eines Ganzen, so haben sie wohl ihre Berechtigung. Alleine für sich genommen bleiben sie jedoch hinter den Möglichkeiten zurück und das ist letztlich, schon allein wegen der engagierten UBR-Galeriearbeit, äußerst schade.