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Trina Robbins / She draws Comics: Oh it\s a girl

In der Comixproduktion von Frauen nimmt die Cartoonistin und Popkritikerin Trina Robbins eine zentrale Rolle ein. Als Mädchen süchtig nach Raggedy-Ann-Comics, publizierte sie in den sechziger Jahren in der New Yorker Undergroundszene. Zentrum der Undergroundcomix wurde in den siebziger Jahren San Francisco, wo Robbins das Wimmen\s Comic Collective mitbegründete und die Anthologie \It Ain\t me Baby. Women\s Liberation\ herausgab. Aufgegriffen wurden feministische Themen wie Abtreibung, Coming Out und Sexualität. In den siebziger Jahren wurden die Frauen-Comix stark vom politischen Engagment der Lesben- und Frauenbewegung erfasst, die genrespezifische Themen wie Science Fiction und Fantasy aus ihrer eindimensionalen Weiblichkeitskonzeption befreiten. Lautstark hinausgeschrien wurden die feministischen Konstrukte über Gewalt und Begehren und die männliche Konzeption des vollbusigen Supervamps heftigst attackiert. Die CartoonistInnen lebten ihr Engagement mittels einer Bildsprache aus, in der sich ein Ringen um Identität niederschlägt. Als Erfinderin von Go-Girl schuf Robbins in den siebziger Jahren eine Identifikationsfigur für die Girl Culture. Während sich das Frauencomic in den siebziger Jahren mit \Tits & Clits\ gegen einen fetischierten Sexismus wendet, tritt in den neuziger Jahren eine zunehmende Heroisierung ein, der \Girlhero\ oder \Actiongirl\ entspringen. Im Streifzug durch die Geschichte des Comics sind unkonventionelle Frauen der zwanziger und dreißiger Jahre anzutreffen. Aufgegriffen werden Mythologien, die sich rund um Bette Davis, Barbara Stanwyk, Marlene Dietrich und Greta Garbo drehen. Befragt zu ihren persönlichen Vorlieben, gesteht Robbins wie sehr sie Comix von Roberta Gregory, Donna Barr und Mary Fleener schätzt. Diese befinden unter den 28 CartoonistInnen, die den Katalog mit Comix gestalteten, die um ihre Existenz kreisen. Zwar wird das Comic heute in der Kunst als Medium mitreflektiert, die präsentierte Sammlung bewegt sich jedoch außerhalb des Kunstkontextes. Nicht unangetastet bleiben die Dynamiken der Unterhaltungsindustrie, aus denen sich die Koordinaten zwischen Popkultur und Feminismus herausbilden.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst

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Trina Robbins / She draws Comics
25.04 - 23.06.2002

Secession
1010 Wien, Friedrichstrasse 12
Tel: +43 1 587 53 07, Fax: +43 1 587 53 07-34
Email: office@secession.at
http://www.secession.at
Öffnungszeiten: Di-So 14-18 h


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