Manfred M. Lang,
Die Post, der Faymann und ich
Ich könnte natürlich jetzt sagen, die neue Bundesregierung soll schauen, wie sie mit der Post klar kommt. Aber wie soll das der Regierung gelingen, wenn nicht einmal ich das im Kleinstsegment schaffe. Ich versende pro Jahr ca 15 Massensendungen um den Gesamtpreis von ca € 5.000,-
Ich werd jetzt natürlich nicht in Schillinge umrechnen, nur in Zeit.
Vor rund einem Jahr hat eine Postwurfsendung von Wien nach Wien ca 2 Tage benötigt.
Das dauerte dann in der Folge immer ein bissl länger.
Im heurigen Oktober z.B. bis zu 13 Tage. Von Wien nach Wien. Zugegebenermaßen gings in die Bundesländer wesentlich flinker. Unsere Vernissage war trotzdem ziemlich leer. Selbst die Trost spendenden Worte eines postalischen Beschwerdeempfängers... “also das kann nicht sein“ wandelten sich da in eine mühsam unterdrückte kalte Aggression.
Und jetzt sollen auch noch 9000 Postler gehandshaked werden? Wenn diese 9000 bis jetzt auch wirklich gearbeitet haben – und die 45 Monatsgehälter Abfertigung mit Recht verdienen werden – was ist dann mit meiner Post??
Arbeitet dann noch jemand postalisch für mich? Werden neben der Anzahl der Postämter auch gleich die Postzustellungen gekürzt? Wird die Zustellung im eigenen Bundesland in Selbstzustellung umgewandelt? Krieg ich dafür eine geborgte Uniform mit gelbem Wagerl und was kosten diese??
Warum muss ich noch so lange warten, bis der Wettbewerb endlich legal ist?
Und da sagt der Faymann heute um 7.00 Uhr in der früh ziemlich ö3grantig, dass er sich den Abbau nicht wird gefallen lassen.
Ich werd mir also und ganz im Sinne meines vielleicht zukünftigen Bundeskanzlers auch nichts mehr von der Post gefallen lassen.
Ich befürchte nur, dass es uns beiden nix nützt.
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