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Residenz - Messe für Kunst und Antiquitäten: Festspielpublikum stürmt Antiquitätenmesse

Salzburg. Diese Stadt ist nicht die Summe von Mozart, gleichnamigen süßen Kugeln und Festspielen. Zu dieser Feststellung braucht man jetzt vermutlich nicht viel Fantasie. Aber wie das so mit Generalisierungen ist, wohnt jenen ein Kernchen Wahrheit inne. Immerhin kumuliert hier zwei Mal jährlich die Internationale. Im Sommer wie zur Osterzeit fluten Italiener, Amerikaner, Schweizer, Deutsche oder andere Weltnationen die Stadt an der Salzach. Eine erzbischöfliche Residenzstadt. In der Chronik ist sie das ohne nennenswerte Zäsur wohl bis heute geblieben. Jahrhundertelang kamen \"die Erzbischöfe mit ihrem Tross und hielten Hof\", flaniert Kunsthändler Michael Menzel, ein Ureinwohner - so die Eigenbezeichnung - in Salzburgs Geschichte; \"verstarben die Eminenzen, zog der Hofstaat wieder weg.\" In der Kunstgeschichte sucht man vergeblich ein Salzburg-Kapitel - vereinzelt Handwerk in volkstümlicher Tradition, eine kurze Hochblüte der Gold- und Silberschmiedekunst, mit Bentele ein berühmter Uhrmacher. Dementsprechend anspruchslos ist der hier dominierende Geschmack. Art Deco, Asiatika oder Stammeskunst entspricht dieserart nicht. Zeitgenössisches ist da schon hipper, überhaupt Dinge, die Prestige versprechen. Als Messestandort ist Salzburg einzig durch das Festspielpublikum interessant. 13.600 besuchten die Messe dieses Jahr, darunter Spanier, Griechen, Japaner, Franzosen oder einkaufsfreudige Italiener und Deutsche. Wohl, einige Artefakte verblieben in Österreich: Waldes \"Wintersonntag in Tirol\" (Runge), ein Kothgasser Becher mit der Ansicht des Wiesbadener Kursaals (Glasgalerie Kovacek); auch der Verkauf mit Hindernissen: Beim Transport von Wien nach Salzburg war der Rahmen zu Olga Wisinger-Florians \"Gartenblumen\" von 1882 beschädigt worden. Das erste Wochenende verbrachte das wundervolle Arrangement deshalb vor dem Publikum verborgen. Für 180.000 Euro verblieb es jetzt in Österreich. Nach Kalifornien wurden Möbel der Jahrhundertwende (Kovacs, Ilko) abgegeben, ein monumentaler Schweizer Ausziehtisch aus dem 18. Jahrhundert (Katzenmeyer) nach Spanien. Schon am Abend der Vernissage hatte der eine oder andere Sammler zugeschlagen: etwa bei einer Miniaturarbeit aus Wachs - \"Die ideale Landschaft mit Hirten\" - die nach Mailand wechselte.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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Residenz - Messe für Kunst und Antiquitäten
27.03 - 01.04.2002

Residenz Salzburg
5010 Salzburg, Residenz Salzburg
Tel: +43 (1) 587 12 93, Fax: +43 (1) 587 12 93 /20
Email: office@mac-hoffmann.com
http://www.artantique-residenz.at


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