Wolfgang Pichler,
Miha Štrukelj - Virtual Networks : Malerei ist Code
Dass es in der Kunst nie nur um die Abbildung von Natur ging, und im zwanzigsten Jahrhundert kaum noch, ist eine Binsenweisheit, und dennoch ist es interessant zu sehen, dass immer noch Kunstwerke geschaffen werden, die den Vorgang der Zeichenwerdung von Realität thematisieren. Miha Strukelj lässt die BetrachterInnen seiner Arbeiten eindrucksvoll an deren Entstehung teilhaben, indem er die verschiedenen Stadien der Codierung von Photos durch deren Abzeichnen und Malen ausstellt. Dabei ist es nur konsequent wenn er als Vorlage digitale Photographien verwendet, sollen doch gerade die verfremdenden Elemente, die durch diese Art der Aufzeichnung entstehen, hervorgehoben werden. Auf eine Fläche von eineinhalb Quadratmetern vergrößert wirkt ein mit minderer Qualität aufgenommenes Photo dann wie ein Pixelgitter das kaum mehr erkennen lässt was ursprünglich abgebildet war.
Leider gelingt es nicht immer aus diesem Prozess der Abstraktion auch stimmige Kompositionen zu erarbeiten, zumal die großformatigen Leinwände mit den nun fast völlig in (wohlgemerkt gemalte) Pixel aufgelösten Motiven eher platt und teilweise auch willkürlich wirken. Dennoch sind andere der durchgängig in schwarz-weiß gehaltenen Arbeiten sehr stimmig, vor allem sei hier auf die kleinformatigen Arbeiten auf Papier verwiesen, die scheinbar ein Zwischenstadium von der naturalistischen Abbildung zum abstrakten Bild darstellen. Auf zwei dieser Arbeiten kann man noch gut die Strassenszenen erkennen, die ihnen zugrunde liegen. Diese beiden sind in ihrer an Cartier-Bresson erinnernden Motivik sicher die gelungensten der Ausstellung.
Nicht zuletzt erinnern die in „Pixel“ zerlegten Motive daran wie sehr wir in einer digitalisierten Welt leben. Einen besonderen Reiz erhält diese Aussage durch die Tatsache, dass es sich bei den gezeigten Arbeiten um handgemalte Bilder handelt.
Ob es da Zufall ist wenn gerade die Arbeiten mit weniger stark codierten Motiven überzeugen?
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Miha Štrukelj - Virtual Networks
16.05 - 19.06.2008
hilger contemporary
1010 Wien, Dorotheergasse 5
Tel: +43-1512 53 15, Fax: +43-1-513 91 26
Email: contemporary@hilger.at
http://www.hilger.at
Öffnungszeiten: geschlossen
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