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0 : 3

Die verschwörungstheoretische Erklärung: Bei den Österreichern hat der Schiedsrichter ein paar Mal Abseits gepfiffen, das keines war. Bei den Deutschen standen beim 2 : 0 gleich drei Spieler im Abseits. Es gibt bei den Herren des internationalen Fußballverbandes offenbar ein Interesse, dass Österreich nicht zu erfolgreich wird. Die lexikalische Erklärung: Fußball ist ein Spiel, bei dem sich zwei Mannschaften zu je elf Mitstreitern gegenüberstehen. Am Ende gewinnen die Deutschen. (Gary Lineker) Die metaphysische Erklärung: Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech hinzu. (Jürgen "Cobra" Wegmann) Die patriotische Erklärung: "Wir sind stolz, Österreicher zu sein", las sich das Banner an der Tribünenbrüstung des Happel-Stadions. Und wer wollte nicht leiden für sein Vaterland? Die nationalkulturelle Erklärung: Sieger sehen anders aus. (Franz Morak) Die nominalistische Erklärung: Hitzelsperger ist nicht Hickersberger. Die paradoxale Kampfesstimmungs-Modell-Österreich-Erklärung: "Die Gruppe von ehrgeizigen Naivlingen hat eine Zuversicht in ihr Schicksal, die eine ungeheure Kraft verrät, die eines Tages alles überrollen könnte, was sich ihrem Totalcrash in den Weg zu stellen droht." (Johann Skocek im "Standard") Die Selffulfilling-Prophecy-Erklärung: Die Deutschen legen einen Grottenkick hin, halten mit viel Dusel lange Zeit ein 0 : 0 und gewinnen spät aber unverdient, indem sie einen Weitschuss einnetzen. Die statistische Erklärung: Der fünfte der Weltrangliste gewinnt gegen den Neunzigsten. Die logische Erklärung: Madrid oder Mailand. Hauptsache Italien. (Andreas "Heintje" Möller) Die Bankrott-Erklärung: I wer` narrisch. (stehender Begriff) Die normale Erklärung: So wie die Österreicher gegen die Deutschen strengen sich die Deutschen gegen die Holländer an. Und so wie die Österreicher gegen die Deutschen verlieren, verlieren die Deutschen gegen die Tschechen.
Mehr Texte von Rainer Metzger

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5 Postings in diesem Forum
Sport: Kunst 9:0
k.A. | 11.02.2008 08:40 | antworten
so gerne ich Fussball sehe und Berichterstattungen darüber lese - im Gegensatz zu Sport ist der Raum für Kunstberichte knapp und ich kann es nicht gutheißen, wenn hier weiter umgeschichtet wird. Gibt es zur Kunst nichts mehr zu glossen?
naja,
margitm | 11.02.2008 07:27 | antworten
niederlagen verkraften... das ist schon eine kunst
who cares
sho | 12.02.2008 12:05 | antworten
bitte mehr !
v.bucher | 12.02.2008 04:11 | antworten
so zu spielen, wie die ösis und einen nationaltrainer wiedereinzusetzten, der schon einmal alles vergeigt hatte, grenzt wirklich an "kunst". ausserdem hat das r. metzger äusserst treffend und sexy analysiert. und überhaupt: genausowenig wie fussball ist "kunst" die allerwichtigste sache der welt.
noch ein naja
margitm | 12.02.2008 05:43 | antworten
ich sehe kunst schon in einer "täglich brot"-funktion, aber deswegen nicht zwingend in gegenposition zu medial aufbereiteter körperlicher betätigung... stichwörter "theatralität" und "spielfeld/raum"

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