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ART FORUM BERLIN 2008: Durchboxen nicht nötig

Das ART FORUM BERLIN 2008 Einer jubelt auf jeden Fall: Leipzing-Berlin Galerist Harry Lybke, der sich von den Marktskeptizisten nicht beunruhigen ließ und in seinem Messestand so wie früher auf Großformatiges gesetzt hat und nun Verkäufe von Neo Rauch (500.000 €) und mehrfach die großen Fotoarbeiten von Martin Eder (je 18.000 €) vermelden kann. So wie auf den Messen FRIEZE und FIAC zuvor zeigt sich auch in Berlin, dass der Markt offensichtlich derzeit noch den schlechten Finanz- und Börsendaten widersteht. Gerade das ART FORUM BERLIN war schon bisher nicht so überhitzt wie Basel oder London und so ist es noch fast „business as usual“ das in den Messehallen unter dem Funkturm läuft. So hat Contemporary Fine Arts zwar einen für diese Galerie etwas klein anmutenden Stand, die Konzentration auf einen einzigen Künstler hat sich aber bereits gelohnt. „Balken im Rücken“ von Georg Herold aus dem Jahr 1988 (€ 45.000,-) ist ebenso verkauft wie die prominent am Eingang platzierte Vitrine „lost intolerance“, 2006 die um 65.000 Euro abgegeben werden konnte. Ausverkauft ist der Stand der Galerie Crone (ebenfalls Berlin) mit kleinformatigen Leinwandarbeiten von Marc Bronner (je € 2.800,-) in denen er Szenen aus deutschen Krimilegenden wie Derrick oder Der Alte neu erstehen lässt. Großes Strahlen auch im Stand von September, aber weniger wegen der Verkäufe, sondern aufgrund des Gestaltungskonzeptes, das mit neon gelb/grünen Wänden auch die Jury überzeugte und mit dem Preis für den besten Stand in der Galeriensektion ausgezeichnet wurde. Auch der zweite vergebene Preis der Messe, in der Sektion der „freestyle Galerien“ besticht durch sein leuchtendes Auftreten: die Galerie Ingleby aus Edinburgh hat ein „Proposal for a Gallery Stand“ des Künstlers Peter Liversidge umgesetzt und seine feinen „Winter Drawings“ in einen Rahmen aus Neonröhren gesetzt. Überhaupt ist dem ART FORUM mit der freestyle-Halle eine erfreulich frische Präsentation gelungen. Die durchlässige Standarchitektur an beiden Seiten und der lockere Kommunikations- und Bar-Bereich in der Mitte hat die meist jungen Galerien zu durchwegs gelungenen Präsentationen angeregt wie etwa die Galerie Vera Gliem, bei der Andreas Fischers kleine Maschine „Eine Fahne die versucht, eine Acht zu machen“ (5.500,- €) fast schon Mitleid erregt. Zufrieden mit seiner Teilnahme auch Michael Stevenson aus Cape Town, der den langen Weg von Südafrika mit Objekten von Nicholas Hlobo gewagt hat. Dazwischen aber auch alteingesessene Galerien wie Cora Hölzl aus Düsseldorf, die Arbeiten von Simon Wachsmuth aus seiner Serie „Fehlstellen“ (4.800 bis 16.000 Euro) präsentiert. Sehr zufrieden auch Elisabeth Thoman aus Innsbruck, die zwar noch kaum Verkäufe zu vermelden hat, deren großzügige Solopräsentation von Thomas Feuerstein aber entsprechende Aufmerksamkeit findet. Ein erfolgreicher Auftritt des ART FORUM also, der die scheidende Messeleiterin Sabrina van der Ley entspannt zur Hamburger Kunsthalle wechseln lässt und dem neuen Team mit Eva-Maria Häusler und Peter Vetsch für das kommende Jahr den Druck nimmt, alles neu erfinden zu müssen.
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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ART FORUM BERLIN 2008
31.10 - 03.11.2008

Art Forum Berlin
10001 Berlin, Messegelände Berlin, Hallen 18-22, Eingang Masurenallee
Email: info@art-forum-berlin.de
http://www.art-forum-berlin.de
Öffnungszeiten: 12 - 20 h


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