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China von zwei Seiten betrachtet

Der Widerspruch ist Anziehung. Bunt, laut und schrill wird Wien in den nächsten Monaten in den weltweiten "Good feeling" - China Bann gezogen. Vor lauter Boom, dürfen die mit der Kunstökonomie verbundenen Fragen der Menschenrechte und Transparenz nicht unter den Tisch gekehrt werden. Zeitgenössische Kunstausstellung und individuelle Architektur eines in Shanghai lebenden und wirkenden Taiwanesen geben zwei unterschiedliche, aber verbindende Einführungen in den Makrokosmos China. Wer glaubt durch Ausstellungen und Vorträge etwas zu Verstehen zu können, der könnte irren; Wer offen für Neues und Unerwartetes ist, der profitiert sehr von dem in Wien Gezeigtem. Teng Kun-Yen ist der Vater der berühmten Creative Factory in Shanghai. Teng berichtete leidenschaftlich und humorvoll an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien über Erhalt und Umnutzung von Industriebauten in Shanghai und seine Bemühungen, die historischen Industriegebäude am Suzhoucreek und am Huangpu River vor dem Abriss zu retten. Sein Motto für die Umsetzung: ein Abbau, der zu sehr bürokratischen Elemente in der Gesellschaft und eine Stärkung eines "Wir-Gefühl" der inhomogenen Bevölkerung Chinas. Dies drückt sich dann für Teng in einer natürlichen Synergie zwischen Umwelt und Mensch aus. Für sein Engagement wurde er mit dem Unesco Preis der Vereinigten Nationen ausgezeichnet. Seit 2003 wird ein Studenten- und Wissensaustausch zwischen verschiedenen Universitäten in China und der TU, das von Dekan Klaus Semsroth und Mladen Jadric geleitet wird, betrieben. Szenewechsel: schriller, schriller, Museum moderner Kunst. In einer mehrjährigen Vorbereitung wurde durch eine Kooperation mit dem National Art Museum of China (NAMOC) und dem MUMOK eine erste, "wilde" und sehr vielschichtige Ausstellung ermöglicht. In den Mittelpunkt der Aussagen der Werksschau ist der Klassenkampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus gerückt worden. Kritiker und Fans sind sich einem einig: beide Ansichten funktionieren so gut wie möglich in China, sonst würde "Chaos" herrschen. Kritische Künstler werden von Staat subventioniert, Staatsdiener werden als Teil einer zu funktionierenden Gesellschaft von der anderen Seite angesehen. Hingehen und selbst Eindrücke sammeln! Teng Credo für sein Handeln: "Mein Werken ist für die Nachwelt, ich gehe und werde vergessen werden. Zusammen kann man vielleicht erhalten." Beide Ansichten zeigt ein wenig die Seele Chinas. www.creativeshanghai.com
Mehr Texte von Alexander Lass

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