Ursula Maria Probst,
Monique van Genderen, Kate Costello, Wang Fu: Damenwahl
Eigentlich wird der Galerie Nikolaus Ruzicska nicht zuletzt wegen ihrer außergewöhnlichen Location nachgesagt, das Chelsea von Salzburg zu sein. Doch nicht New Yorker Künsterinnen, sondern die in Los Angeles lebenden Künstlerinnen Monique van Genderen und Kate Costello gestalten den internationalen Teil des Sommerprogramms.
Auch nach Teilnahmen an Ausstellungen im New Museum, New York oder an der 48th Corcoran Biennial in Washington, D.C. entzieht sich die Künstlerin Monique Van Genderen gängigen Diskursen performativer Selbstinstrumentalisierung. In der Kombination von abstrakten Bildmustern mit einer gebrochenen Gegenständlichkeit verfolgt Monique van Genderen in ihren aktuellen Werken "Untitled" einen malerischen Resonanzraum, der durch intensive Rot-, Gelb- und Blautöne und durch außergewöhnliche Materialien wie Lack oder Vinyl jeder Diagnose eines gesellschaftlichen Wohlfühltristesse widerspricht.
Anders als in ihren Wandinstallationen mit Vinyl, gerät in ihrer Malerei auf Holzplatten der Balanceakt zwischen Abstraktion und grafischem Design nicht zu einer räumlichen Intervention, sondern zu einer choreographischen Operation. Muster der Abstraktion und Kippbilder unterschiedlicher visueller Momente der Moderne lösen sich aus dem Spiel der malerisch wechselnden Positionen zwischen Kunst und Design.
Kate Costello hingegen zählt zu jener jungen Generation von BildhauerInnen, deren formale und konzeptuellen Praktiken vor allem neue skulpturale Materialien und Methoden hervorbringen, die vital und provokativ wirken. Die figuralen Skulpturen aus Papier, Zement oder Gips von Kate Costello korrespondieren höchst eigenwillig durch die Rohheit ihrer Oberflächen und brutale Farbgebungen mit der Malerei von Monique Van Genderen. Werke wie "Tatatooed Ladies" (2007) oder "4 Beasts" (2007) spielen durch ornamenthafte Züge und gestischen Duktus mit Mustern von Tatoos und Körperbemalungen.
Bisher bekannt wurde der chinesische Künstler Wang Fu durch seine Auseinandersetzung mit den Spannungsverhältnissen zwischen westlichen und fernöstlichen Kulturen. Dass nach wie vor Urlaub und Freizeit vorwiegend Privilegien verwestlichter Gesellschaften sind und die boomende Freizeitindustrie ein Resultat flüchtiger Glücksverheißungen ist, wird von Wang Fu in seinem Werk "Schillerndes Wasser" (1998-2000) im Obergeschoß der Galerie Nikolaus Ruziicska durch das bunte Treiben von Fischen anregend ohne Abscheu vor den Abgründen menschlicher Genusssucht metaphorisch inszeniert.
Anders als bei den in der Großausstellung "Mahong" im Museum der Moderne am Mönchsberg präsentierten chinesischen KünstlerInnen folgt Wang Fu nicht den Prämissen eines Chinahypes oder dessen Auswirkungen auf die aktuelle chinesische Kunst, sondern thematisiert durch seine Werke relevante interkulturelle Fragen und liefert damit eine differenzierte Sicht.
Mehr Texte von Ursula Maria Probst
Monique van Genderen, Kate Costello, Wang Fu
22.07 - 13.08.2007
Galerie Nikolaus Ruzicska
5020 Salzburg, Faistauergasse 12
Tel: +43 662 630 360, Fax: +43 662 630 60
Email: salzburg@ruzicska.com
http://www.ruzicska.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h
22.07 - 13.08.2007
Galerie Nikolaus Ruzicska
5020 Salzburg, Faistauergasse 12
Tel: +43 662 630 360, Fax: +43 662 630 60
Email: salzburg@ruzicska.com
http://www.ruzicska.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h