Von Edgar Degas bis Gerhard Richter - Arbeiten auf Papier aus der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur: Den großen Bogen spannen

Subtile Landschaftsskizzen von Corot und Pissarro, die klassische Moderne u.a. vertreten durch Picasso, Klee und Ernst. Dazu zeitgenössische Arbeiten auf Papier, etwa von Eva Hesse und Thomas Schütte, um nur einige stellvertretend für die insgesamt 100 Künstler zu nennen, die mit Werken in dieser Ausstellung vertreten sind. Soweit - thematisch wie zeitlich - spannt sich der Bogen der derzeit im Rupertinum gezeigten graphischen Arbeiten aus der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur. In sonst selten erfahrbarer Dichte wird hier Exemplarisches aus mehr als einem Jahrhundert präsentiert. Eine Vielzahl der gezeigten Blätter hat werkbegleitenden Charakter. Denn allzu oft finden sich gerade dort wichtige Ansätze zum tieferen Verständnis einzelner Werke oder Werkgruppen. Besonders erhellend ist dies in solchen Fällen, wo Arbeiten auf Papier einen konzeptiven, weil vorbereitenden Charakter haben, um verschiedene Entwicklungsstufen eines Werkes visuell begleitend aufzubereiten. Man kann zudem - und das ist tatsächlich nicht immer leicht möglich - Vergleiche anstellen, Entwicklungen und Tendenzen nachspüren, hat somit einen, selten so umfangreichen, direkten Zugang zu einer Fülle von Werken. Allein die vielfältigen unterschiedlichen Formen künstlerischen Ausdrucks belegen eindrücklich, daß es auf diese Weise sogar möglich ist, die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts - von der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwart - in einer überblickhaften Auswahl Revue passieren zu lassen. Zeitgenossen - wie etwa Hodler und Giacometti - werden, gemeinsam, in thematischem und zeitlichem Zusammenhang präsentiert. Ein Umstand, der Katalog wie Ausstellung von der Konzeption her maßgeblich mitbestimmt hat. Um einen Einblick in die Kunst des 20. Jahrhunderts zu gewinnen, dafür bietet sich diese Ausstellung und der Erwerb des oppulent gestalteten Katalogs geradezu an.