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Hermann Wolf: Bruchlinien und der Wolf

Alles in Ordnung. Alles klar. Bei Hermann Wolf hat man zunächst Mühe dem unbefangen zuzustimmen. Denn so einfach darf und kann man es sich hier nicht machen. Was aber, wenn man schon geglaubt hatte, das vorgefasste Konzept durchschaut zu haben und nun feststellen muss, dass es stattdessen aus den Fugen gerät und nur mehr mühsam zusammengehalten werden kann? Dass periphere Phänomene mehr an Bedeutsamkeit gewinnen als die zentrale Aussage und das vermutete Zentrum damit als Ort nicht mehr zu fassen ist. Die Welt kennt viele solcher Orte ohne wahrnehmbare Gesetzmässigkeiten und daher auch ohne Gewissheit. Zonen, in denen bestenfalls noch bildnerische Vernunft regieren kann. Kein Malen nach Vorschrift ist damit gemeint, eher Farb- und Formfolgen, die, wenn überhaupt, dann anderen Gesetzmässigkeiten gehorchen. Wo ein Wille ist, da ist auch Farbe. Gewohntes außer Kraft setzen, die Wahrnehmung verändern, Strukturen erkennen und gelten lassen, die solcherart bislang links liegen gelassen wurden, das kann auf diese Weise gelingen. Und das tut es im Falle der Arbeiten von Hermann Wolf mitunter auch. In erster Linie geht es hier tatsächlich um die eigene Wahrnehmung, darum, festzustellen, was bedeutsam sein kann, anderes hingegen außer acht zu lassen. In diesem konkreten Fall bedeutet dies das Abweichen von der Seh-Norm und sich stattdessen die Peripherie - fragmentarisch - anzueigenen. Hermann Wolf übersetzt folglich seine Prinzipien der Malerei, die flächigen Ausarbeitungen, Farb -und Formkombinationen in ein anders Medium, nämlich das der Fotografie. Ebenso flächig, ebenso bestimmt ist der gewählte Ausschnitt von Form und Farbe. Der malerische Wert geht hierbei nicht verloren, bleibt präsent, ohne sich allzusehr in den Vordergrund zu spielen. Wie es gelingt, dass in Malerei und Fotografie ein ähnlicher Anspruch umgesetzt wird, sollte man selbst vor Ort überprüfen.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Hermann Wolf
14.02 - 29.03.2002

U.B.R. Galerie (alter Standort)
5020 Salzburg, Auerspergstraße 51
Tel: +43 662 870786, Fax: +43 662 870786
Email: ubr.galerie@aon.at
http://www.ubr-galerie.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 15-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr


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