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10 Millionen Euro Trubel - die ersten Jubiläumsauktionen

Am 24. und 25. April gelangten im Dorotheum im Rahmen der Jubiläumsauktion mehr als 450 Gemälde und Zeichnungen Alter Meister sowie weitere 410 Objekte der Sektionen Möbel, Skulpturen, Uhren, Glas & Porzellan und Juwelen zur Versteigerung. Vorweg: Rekorde verbuchte man an beiden Tagen und im Gegensatz zu den besonders engagierten Telefonbietern blieb das Saalpublikum sehr zurückhaltend. Rekord für Lucrezia Bei der ersten Tranche an Gemälden und Zeichnungen Alter Meister reichte man in der Vormittagssitzung lediglich 34 Prozent des Angebotes weiter, das mit einem Nettoergebnis von 1,29 Millionen deutlich unter dem erwarteten Mindestschätzwert von 4,25 Millionen Euro lag. Auch das Titellos des Kataloges, ein Porträt des Gründungsvaters des Dorotheums Joseph I. blieb unbeboten. Am späten Nachmittag gingen exakt vor dem 186 mal 130 cm großen Ölbild Auktionatoren, Experte Peter Wolf und eine Heerschar and Experten für die Telefonleitungen in Stellung. Um exakt 17.00 Uhr eröffnete man die Jubiläumsauktion, sechs Minuten später hatte man den ersten Millionenzuschlag in der Tasche. Es blieb der einzige. Die Gebote der über die Düsseldorfer Repräsentanz eingebrachte Lucrezia von Guido Cagnacci stiegen Dank zahlreicher Telefonbieter von 50.000 auf 1,15 Millionen Euro netto. Den Weltrekord hatte ein italienischer Bieter bewilligt. Das Titellos des Katalogs, "Das Vogelkonzert" von Melchior de Hondecoeter, stieg in einem In-Fight zwischen Telefonbietern und der Sensalin deutlich über die Erwartungen bis auf 560.000 Euro. Nach Tschechien gab man über den Erwartungen Marten Ryckaerts oktogonale Landschaft mit einem Schloss und Reisenden für 40.000 Euro ab. Als ein weiteres Highlight der Auktion galt Bernardino Pinturicchios auf 35.000 bis 50.000 Euro taxierte "Madonna mit Kind". Als Telefonvermittlerin fungierte hier niemand geringerer als Lucrezia Böhm, Ehefrau des Hausherrn, die dem italienischen Privatsammler souverän stolze 380.000 Euro abknöpfte. Die finale Bilanz des Abends: netto 4,66 Millionen Euro bei einer Verkaufsquote von 59 Prozent, statt der erwarteten 3,25 Millionen. Anderntags wechselte 55 Prozent der angewandten Jubiläumsofferte den Besitzer und summierte sich auf ein Tagestotal von 2,58 Millionen Euro. Den höchsten Zuschlag vergab man an einen heimischen Bieter, der sich ein weißgoldenes 18-karätiges Collier für netto 180.000 Euro sicherte, dem bislang höchsten Ergebnis der Sparte Juwelen in der Geschichte des Dorotheums. Vor allem die beiden Sensalen hatten bei dieser Sitzung viel zu tun: Der 1871 in Berlin ausgeführte Bibliotheksglobus wechselte für 80.000 Euro ebenso über diese Vermittlungsschiene in anonymen Besitz wie die gotische Madonna mit Kind, eine hochmeisterliche Arbeit aus der Donauschule, für die das Meistbot mit 75.000 Euro etwas unter den Erwartungen blieb. Insgesamt brachten diese beiden ersten Jubiläumsauktionen brutto 10,3 Millionen Euro in die Kassen des 300-jährigen Auktionshauses.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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