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Gregor Schneider - Weiße Folter: Die Folter im Kopf

"Weiße Folter" heißt der neue Werkkomplex Gregor Schneiders, angestoßen durch ein blasses Internetfoto einer Isolationszelle des US-militärischen Hochsicherheitsgefängnisses in Guantanamo Bay auf Kuba: ein juristisches Niemandsland, als "black site" inzwischen berüchtigt und wohl nicht nur auf Kuba zu finden. Schneiders neue Erlebnisräume, voll keimfreier Beklemmung, ordnen sich als strudelförmige Sequenz-Anordnung mit einer schalldichten schwarzen Kammer im Zentrum. In der Dunkelheit wird alles deutlich. Laut Gregor Schneider existiert in Camp V von Guantanamo ein komplett schwarzer Raum, der für die so genannte "Weiße Folter" benutzt wird. Dazu in der Düsseldorfer Ausstellung der Geruch von Werkstoffen und Materialien, die den Vernichtungsfaktor "Mensch" räumlich umgeben. Auch wenn der politisch konkrete Impetus unübersehbar ist, geht es dem Künstler doch um einen für den Besucher gleichsam geschichtslos durchlebbaren Organismus aus Extrem-Raumfolgen. Die Anmutung aus Hermetik, Isolation, Folter, vielleicht sogar Schutz, öffnet tatsächlich unbekannte Räume im Kopf eines jeden "Besuchers", gestaltet sich als Reise ins Innere von Räumen an sich. Die abzweigenden weißen Zellen ohne menschliche Spuren, und doch nach dem Maß des Menschen geschaffen, werden zu gleißenden Einzellern, nur markiert durch einen Edelstahlblock für die Minimalhygiene. Muss sich das dritte Jahrtausend auf einen Wandel von "Kafkaesk" zu "Schneideresk" einstellen? Der Raum als Täterort, der Raum als Opferort. Was Räume über ihr Sichtbares hinaus transportieren können, beschreibt den künstlerischen Ansatz Gregor Schneiders. Hier allerdings sind Phänomene wie ein schwarzer Pfeil (der wohl Richtung Mekka zeigt) aus Guantanamo übernommen worden. Also dieses mal ein äußerst konkret hinweisender Gregor Schneider. Die Verdopplung, die Wiederholung von Dingen und Raumsystemen ist ein elementares Strukturkennzeichen im Werk des Künstlers. All dies gibt es also schon, wie auch sein "Haus u r" in Rheydt oder die Kaaba in Mekka, die derzeit parallel zur "Weißen Folter" in Düsseldorf und nach den Verboten in Venedig und Berlin, als Kaaba-Skulptur in Hamburg als "Cube Hamburg 2007" (23.3. bis 10.6) gezeigt wird. Das kulturstiftende dieser schwarzen Kiste ist Gregor Schneider sehr wichtig. Aber sie ist diagonal ausgerichtet, Richtung Mekka.
Mehr Texte von Roland Groß

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Gregor Schneider - Weiße Folter
17.03 - 15.07.2007

K21 Ständehaus Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
40217 Düsseldorf, Ständehausstraße 1
Tel: +49-(0)211-8381-130, Fax: +49-(0)211-8381-201
Email: info@kunstsammlung.de
http://www.kunstsammlung.de
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18.00, Sa, So 11-18.00 h


Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
hilfe ich werde gefoltert dringend bitte dringend die folter beendigen
Eva Curda | 13.11.2009 10:28 | antworten
SOS. Ich werde gerade und seit einiger zeit von teppeten huren und gestörten Idioten gefoltert, die Huren und Idioten hetzen, verfolgen und schikanieren mich mit intimitätsbelästigungen und schwachsinnigen Aufdringlichkeiten. Ich kann nicht atmen (atmen ist ein Menschenrecht) die hure und der trottel machen dauernd und alle sekunden "ichch", behindern meine atmung und produzieren plastikfremdkôrper im Thorax. Mit dem geflûster werde ich herumgehetzt, angebrunst und kann mich nicht bewegen. die dreckige hure hâlt sich fûr eine "Psychologin", ist aufdringlich und hôrt mit der Belästigung nicht auf, gibt an, ich sei "Paranoid" und sie wûrde mich aus "guten" "Absichten" verfolgen, die, mich zu nôtigen, eine Intimitâtsfolter zu ertragen; das tepperte "icch" geht alle 2 sekunden, bitte dringend die Folter beendigen zu lassen, ich bin nerfenkrank un d die dreckfut hetzt mich herum; tâtsfolter zu ertragen; das tepperte "icch" geht alle 2 sekunden, bitte dringend die Folter beendigen zu lassen, ich bin nerfenkrank un d die dreckfut hetzt mich herum;

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