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Kai Kuss/Oktavian Trauttmansdorff: Die Sprengkraft des Beharrlichen

Zwei Künstler - zwei Sichtweisen. Ein riskantes Unterfangen, weiß man doch nie, ob die Rechnung tatsächlich aufgeht. Der Ausstellungsraum des Künstlerhauses bietet Platz, den beide - Kai Kuss wie Oktavian Trauttmannsdorff - in ganz unterschiedlicher Weise zu nutzen wissen. Beiden gemeinsam ist eine prozesshafte Annäherung an analytische Fragstellungen im Zusammenhang mit bestimmten sozialen Situationen. Diese Fragestellungen geraten mitunter aber, außerhalb eines verbindlichen gesellschaftlichen Regelements stehend, zu situationistisch aufgelösten Infragestellungen. Die Ansätze - speziell bei Kuss sind hierbei durchaus subversiv und besitzen eine ebensolche Sprengkraft. Kuss lotet die gesellschaftlichen Randzonen aus, definiert solcherart Extremsituationen für sich neu. Octavian Trauttmannsdorff hingegen beleuchtet Veränderung am Beispiel der photographisch dokumentierten Neustrukturierung der Kärtner Straße in Wien in den siebziger Jahren. Man kann an diesen aufkaschierten Großphotos einen Zustand ablesen. Sprengkraft gibt es allerdings auch hier, denn Veränderung bringt Dinge in Bewegung. Nichts ist schlußendlich so, wie es war Oktavian Trauttmannsdorff ist ein Chronist (scheinbar) alltäglicher Vorgänge, der interpretiert, sie lesbar macht, gleichermaßen in Szene setzt und somit eine Partitur vorgibt. Dokumentation und Analyse als künstlerischer Prozeß tut also not, um einen gangbaren Weg aus dem Dilemma zu finden. Keine Zeit sich auszuruhen, denn auf der - ebenfalls ausgestellten - Couch von Kai Kuss wächst Gras (über die Sache).
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Kai Kuss/Oktavian Trauttmansdorff
15.04 - 20.05.2001

Salzburger Kunstverein
5020 Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3
Tel: +43 (0) 662/84 22 94-0, Fax: +43 (0) 662/84 07 62
Email: office@salzburger-kunstverein.at
http://www.salzburger-kunstverein.at
Öffnungszeiten: Di-So 12-19h


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