Erwin Bohatsch - Arbeiten auf Papier: Subtile Intimität

Seit Mitte der achtziger Jahre entstanden, fast unbemerkt und doch zeitgleich mit der Malerei nicht minder wichtiger Arbeiten von Erwin Bohatsch auf Papier: Radierungen, Monotypien, Blätter in Mischtechnik. Stilistische Sparsamkeit und vielfach eine eher unbunte Farbpalette charakterisieren die stimmige Auswahl dieser erstmals in der Galerie im Traklhaus gezeigten Arbeiten. Einprägsam und - gerade durch die Konzentration auf einige, wenige Bildelemente - eindrucksvoll. Zeichnung und Graphik dienen hier nicht als Vorstufe zur Malerei. Ganz im Gegenteil: Diese für sich stehenden Blätter und Serien werfen Fragen der künstlerischen Entwicklung auf, die möglichen Lösungen zustreben. Die im Traklhaus gezeigten Blätter bestechen durch den sparsamen Einsatz von Form und Farbe. Doch das ist längst nicht alles: \"Im Gegensatz zu den Ölbildern sind die Papierarbeiten spontaner und intimer. Ich mache sie am Tisch sitzend, was an Tagebuchaufzeichnungen erinnert, sie sind sozusagen ungefiltert,\" so Erwin Bohatsch zur Entstehungsgeschichte der graphischen Arbeiten. Insgesamt ergibt dies einen in sich stimmigen, facettenreichen Überblick. Das künstlerische Potential Erwin Bohatschs umfaßt - unbestreitbar - weit mehr als nur Malerei. So wird man Zeuge einer malerisch-graphischen Chronologie des Entdeckens und Bewahrens, ohne daß das zu Papier Gebrachte entmystifiziert wird. Zu den Anknüpfungspunkten - oft sind es bloße Ahnungen - kommt Fremdartiges, das es zu entdecken und zu erkennen gilt. Sich unter diesem Gesichtspunkt der Führung Erwin Bohatschs anzuvertrauen und damit Vertrauen zu seinen Bildwelten zu fassen, ist nicht nur ratsam, sondern auch bereichernd.