Dagmar Aichholzer,
Viktor Rogy und der Minimalismus
Der Kärntner Künstler Viktor Rogy hat sich mit seinem Projekt der Neugestaltung von Kirchenfenstern in der Kärntner Kulturszene ein Denkmal gesetzt.
28 Künstler nahmen vor zwei Jahren an der öffentlichen Ausschreibung der evangelischen Pfarrgemeinde teil. Rogy`s Entwürfe, lange in der Außenseiterrolle , wurden, auf Grund welcher glücklichen Umstände auch immer, schließlich ausgewählt In einjähriger Bauzeit wurden in die neugotische Kirche aus Backstein und Stein monochrome Thermofenster in Rahmen aus Nirosta mit nach außen verspiegeltem Glas eingebaut. Um die Sprossen auf ein Minimum zu reduzieren, wurde teilweise Glas mit größerer Dicke verwendet.
Durch die Verspiegelung wird eine Wirkung von Transparenz erzeugt, weil sich die Natur außen abbildet. Die scheinbare Möglichkeit, durch die Fenster in die dahinterliegende Ferne zu blicken, öffnet den Raum und lockert die Strenge des Baustils auf. Der Wandel der Natur in den Jahreszeiten spiegelt sich in der jetzt von den Fenstern dominierten Fassade. Macht man einen Rundgang um das Gebäude, steigen vor dem geistigen Auge die geheimnisvollen Welten eines E.T.A.Hoffmann und Alfred Hitchcock auf. Vorgesehen ist, Viktor Rogy auch die Gestaltung des Innenraumes der Kirche anzuvertrauen. Man kann nur hoffen, daß es dazu kommt, damit man der geglückten Lösung außen ein gleichwertiges Pendant im Innern schaffen kann.
9500 Villach, evangelische Kirche im Stadtpark
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