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AN/SICHTEN - Malerei aus dem Kongo 1990 bis 2000: Bilder vom Leben

Was sind die größten Wünsche einer Frau? Glaubt man dem kongolesischen Maler Chéri Samba, dann sind es ein gepflegtes Wohnzimmer und Elektrogeräte wie Fernseher, Stereoanlage, Ventilator und Kühlschrank - verständliche Wünsche angesichts von Armut und wirren politischen Verhältnissen. Die neue populäre Malerei aus dem Kongo behandelt, was die Menschen bewegt. In einem Land, in dem sich die wenigsten eine Zeitung, geschweige denn einen Fernseher, leisten können, übernehmen sie auch die Funktion eines Informationsmediums. Andere sind Auftragsarbeiten, die den erwünschten oder tatsächlichen sozialen Status ausdrücken sollen, wie das Bild jenes Mannes, der sich mit seiner Frau im Krankenhaus abbilden ließ - stolz, sich ihren Aufenthalt dort leisten zu können. Mit der klassischen afrikanischen Kunst haben diese Bilder auf den ersten Blick wenig gemeinsam: die realistischen Bildmittel sind der westlichen Malerei entlehnt, erinnern in ihrer Erzählstruktur aber auch manchmal an Comics. Erst die Inhalte zeigen eine gewisse Verwandtschaft mit der afrikanischen Tradition: oft haben die Bilder einen beschwörenden, magischen Charakter oder handeln offen von Hexerei. Die populäre Malerei aus dem Kongo ist die bildhafte Fortsetzung einer oralen Erzählform, deren Umsetzung in eine direkte Bildsprache bei leichter Verständlichkeit einen starken Ausdruckswert erreicht. Ohne jedes Pathos erzählen diese Bilder vom Leben. Wahrscheinlich gehen sie deshalb so unter die Haut.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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AN/SICHTEN - Malerei aus dem Kongo 1990 bis 2000
25.01 - 01.07.2001

Museum für Völkerkunde
1010 Wien, Neue Hofburg
Tel: 01/534 30-0, Fax:  
Email:  
 
Öffnungszeiten: täglich ausser Di 10.00-16.00 h


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