Werbung
,

What is positive? Why?: Zu welchem Ende?

Was ist Welt? Was ist Mathematik? Was ist Struktur? Was ist Intellekt? Was ist Denken? Was ist Unterbewusstsein? Und was, verdammt, meinen wir mit "Universum"? Einen Katalog von insgesamt vierzig "Strategic Questions" - allesamt essentiell und manchmal ein wenig nervtötend - hat R. Buckminster Fuller 1966 in seinem Aufsatz "Design Strategy" aufgestellt; diese müssten beantwortet werden, so Fuller, "before we may realistically discuss our respective philosophies and grand strategies". Gavin Wade, britischer "Künstler-Kurator", wie er sich selbst bezeichnet, nahm Buckminster Fullers Fragenkatalog als Grundlage für ein internationales Mammutprojekt: Seit 2002 organisiert er Projekte zu jeweils einer Frage, die sich manchmal im öffentlichen Raum manifestieren, manchmal in Institutionen, manchmal in Zeitschriften, manchmal als Buch - in jedem Fall jedoch wird an jedem Ort eine Publikation herausgegeben. In der Kunsthalle Exnergasse stellt Wade nun mit Co-Kuratorin Hilde de Bruijn die Frage "What is positive? Why?". Beantwortet wird diese hauptsächlich in einem hübschen kleinen Buch, erschienen im verdienstvollen Revolver Verlag - präsentiert in einer polygonen Ausstellungsarchitektur. Rundherum, an den Außenseiten, zeigt Wade die Publikationen der früheren Projekte; und im Raum verteilt laden Sitzgelegenheiten, vor denen die Fragestellungen der noch folgenden aufgeklebt sind, zum Nachdenken darüber ein. Nicht immer reflektieren die KünstlerInnen in der Publikation jedoch tatsächlich die Frage nach dem Positiven. Lise Autogena etwa stellt fest, wann der Himmel wo am allerblauesten ist; Marjetica Potrc schildert - nebst jeweils einem Foto - alternative Communities und autarke Gemeinschaften wie etwa das "Barefoot College" in Indien, aber auch Entwicklung von Stadt und Land in Ex-Jugoslawien; Iona Nemes listet Tage auf, an denen sich das Positive und das Negative die Waage halten; Jun Yang erzählt über einen Aufenthalt in Liverpool und Auslandsreisen. Und obwohl die Inserts der Künstler zumindest manchmal die Frage berühren, bleibt die Angelegenheit schwammig. Und so stellt man sich bei diesem an sich recht ambitionierten Projekt letztlich die Frage: "Zu welchem Ende?"
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

What is positive? Why?
07.09 - 07.10.2006

KEX Kunsthalle Exnergasse
1090 Wien, Währinger Straße 59, 2. Stiege, erster Stock
Tel: +43 (0)1 401 21-41 oder +43 (0)1 401 21-42, Fax: +43 (0)1 401 21-67
Email: kunsthalle.exnergasse@wuk.at
https://www.wuk.at/kunsthalle-exnergasse/
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 13:00 - 18:00,
Samstag 11:00 - 14:00 Uhr


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: