Werbung
,

Der völlige Durchblick : Der völlige Durchblick

Bin dort gewesen, habe alles gesehen, fotografisch festgehalten. Gespeist von den Bildern im Kopf oder auf Papier setzt sich ein Bild von Wirklichkeit fest, das meist kaum mit dem Gesehenen übereinstimmt. Jeder kennt beispielsweise den Eiffelturm oder die Straßen von San Francisco, ohne jemals dort gewesen zu sein. Was für berühmte Bauwerke gilt, gilt gleichermaßen für Idole: Marylin Monroe oder Albert Einstein werden zu Ikonen des eigenen Lebens und damit Teil davon. Die Abbilder bleiben auf diese Weise jederzeit verfügbar. Thom Barth setzt gerade an diesem Punkt an: Auf Folie kopiert und zu transparenten Kuben verarbeitet werden die genannten Motive durchlässig. Eine merkwürdige Transparenz ist das, der Blick gleitet ins Leere. Die Abbilder selbst sind nur mehr Hüllen, die mit eigenen Sehnsüchten und Träumen gefüllt werden können. Doch die Kopien täuschen, denn sie geben nicht einmal mehr ansatzweise vor mit dem Original wirklich konkurrieren zu wollen.Tom Barth erläutert seinen diesbezüglichen Denk- und Arbeitsansatz folgendermaßen: \"Bilder, Kopien wie auch Wahrnehmungen fasse ich als Modelle auf. Entscheidend sind nun die Merkmale der Bilder als Modelle und die Merkmale der Originale, die beim Abbilden und dann beim Kopieren der Bilder entfallen oder aber hinzutreten.\" Bei der täglichen Bilderflut ist es nicht verwunderlich, daß manches sich festsetzt, während anderes in Verlust gerät. Letztlich wirken bildhafte Erinnerung und erfahrbare Wirklichkeit ohnehin immer wieder aufeinander ein und bedingen sich somit gegenseitig. Die Kopie, das zeigt sich hier sehr eindrücklich, läßt weitreichende Möglichkeiten zu. Sie eröffnet Sichtweisen, die das Original grundsätzlich verweigert.
Mehr Texte von Thomas Kahler

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Der völlige Durchblick
15.07 - 08.09.2001

U.B.R. Galerie (alter Standort)
5020 Salzburg, Auerspergstraße 51
Tel: +43 662 870786, Fax: +43 662 870786
Email: ubr.galerie@aon.at
http://www.ubr-galerie.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 15-19 Uhr, Sa 10-14 Uhr


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: