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Andy Goldsworthy: Spuren hinterlassen

Seit mehr als fünfzehn Jahren arbeitet der Engländer Andy Goldsworthy, allein mit sich und der ihn umgebenden Natur, an seinem umfangreichen, von großer Selbstdisziplin und nicht schwindender Neugier getragenen Oeuvre: Ausbalancierte Steinmonumente, Grashalmlinien, eine Körpersilhouette, trocken auf nassem Fels. Mit sparsamen Mitteln und nicht zuletzt unter den Einflüssen des Wetters entstehen vergängliche, flüchtige Arbeiten. Entstehung und Verfall sind in den Fotografien, die diese Arbeiten dokumentieren gleichermaßen präsent: Kaum etwas davon hat lange Bestand. Das Material wird an Ort und Stelle gefunden und zusammengetragen: Wasser, Eis, Schnee, Äste, Blätter, Steine, Pigmente, Erde gehören zum Instrumentarium. Was daraus entsteht ist oft äußerst diffizil und kleinteilig, lediglich gemacht für den Augenblick, meditativ-kontemplativ - wie buddhistische Zeremonienbilder. Goldsworthy schätzt das Vorgefundene, den Reichtum der Natur an Farben und Formen, als Herausforderung um den Eigenschaften des Materials intensiv nachzuspüren. So entstehen, für kurze Zeit, Werke von einfacher Schönheit und Harmonie. Beharrlichkeit, trotz der Gefahr zu scheitern und das Ausloten der Möglichkeiten lassen auf besonders eindringliche Weise Materialqualitäten zutage treten, die eigentlich nicht sichtbar sind. Beständigkeit ist im Kreislauf der Natur nicht von Bedeutung, die Reflexion der Vergänglichkeit, so wie Andy Goldsworthy sie betreibt, demnach unabdingbar.
Mehr Texte von Thomas Kahler

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Andy Goldsworthy
15.06 - 04.08.2001

Springer & Winckler Galerie
10119 Berlin, Fasanenstraße 13
http://www.springer-winckler.de


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